Der Künstler Rainer Gottemeier (* 1949 in Berlin) lebt und arbeitet in Potsdam. Lichtinstallationen bilden seit den frühen 2000er Jahren einen Schwerpunkt seines Oeuvres.
Für den öffentlichen Raum fertigte er derlei temporäre Installationen unter anderem in Helsinki, Hamburg und Hannover. Als „Aquatische Lichträume“ bezeichnet er seine Werke, die eine Korrespondenz und somit eine räumliche Beziehung zwischen Wasser und Licht schaffen.
Von 2018 bis 2022 waren als Teil des "Walk of Modern Art", neun rechteckige mit Lichtlinien bestückte Rahmen im Brückenbogen der Humboldtbrücke montiert, die sich je nach Lichtsituation – vor allem aber bei Dunkelheit – im Wasser des Flusses spiegelten und fluoreszierende
Lichtquader bildeten.
Gottemeier näherte sich mit dieser Arbeit den Gegensätzen von Licht und Dunkelheit sowie Nähe und Ferne. Rhythmisch mit den Wogen des Wassers bewegte sich das Abbild der Neonlichter von 22 bis 2 Uhr und formte bewegte Bilder, in denen sich fragile Lichtlinien überlagerten und miteinander verschmolzen. Es entstand ein kontemplatives und meditatives Moment. „HABULAMOND“ rekurriert auf den altgermanischen Namen Habula, was Haff oder Bucht bedeutet. Vor der Benennung des Flusses in Havel durch die Slawen war Habula der Name eben dieser Flusslandschaft.
Die Lichtinstallation "HABULAMOND" konnte bis zu dessen Abbau im November 2022 unter der Humboldtbrücke betrachtet werden.