
Seit dem späten Nachmittag zogen zwei Gewitterfelder über das Potsdamer Stadtgebiet. Dabei traten Windböen auf, die teilweise bis zu 100 km/h schnell waren. Bereits seit dem frühen Vormittag wurde die sich entwickelnde Wetterlage intensiv beobachtet. Mögliche Einsatzszenarien und eventuelle Anforderungen an die Einsatzmittel wurden vorgeplant. Ab 16:00 Uhr nahm ein Stab seine Tätigkeit auf, in dem die Wetterlage, Art und Zahl der Einsätze sowie die Tätigkeiten und Bewegungen der eingesetzten Feuerwehreinheiten koordiniert wurden. Gegen 17:30 Uhr wurden an verschiedenen Standorten in der Stadt Befehlsstellen eingerichtet, von denen aus die Fahrzeuge dezentral geführt ihre Einsätze noch schneller abarbeiten konnten. Insgesamt kam es bis 20:00 Uhr zu ungefähr 120 Einsätzen, von denen der größte Teil sturmbedingt war.
„Wir konnten feststellen, dass wir in der Kooperation zwischen Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr in der Lage sind, erfolgreich, koordiniert und auf hohem professionellen Niveau Schadenslagen zu begegnen und die Potsdamer Bürgerinnen und Bürger vor Gefahren zu schützen“, sagt Henning Hagen, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Potsdam und Chef des Stabes, der die Unwettereinsätze bis in den späten Abend koordinierte.
Trotz der hohen Einsatzzahl konnten die insgesamt 140 Angehörigen von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr die anfallenden Einsätze geordnet und entsprechend ihrer Schwere bearbeiten. Der Großteil der Einsätze betraf die Beräumung von Straßen und Wegen von umgestürzten Bäumen oder herabgefallenen Ästen sowie die Sicherung von Gebäuden nach Sturmschäden wie heruntergerissenen Dach- oder Fassadenteilen. Zwischenzeitlich kam es in Potsdam zu Behinderungen des Straßenbahnverkehrs. Bislang liegen keine Hinweise auf verletzte Personen vor.
Ein Einsatz, der nicht sturmbedingt war und trotzdem Einsatzkräfte und Bürgerinnen und Bürger besonders in Anspruch nahm, war ein Schaden an einem LKW auf der B 273, in dessen Folge große Mengen Hydrauliköl austraten. Einsatzschwerpunkt war hier die Verhinderung eines massiven Umweltschadens. In beiden Fahrtrichtungen kam es zwischen Autobahnring und Stadtzentrum zu langen Staus mit teilweise erheblichen Wartezeiten.