Pressemitteilung Nr. 192 vom 07.05.2025 Zwölf neue Stolpersteine in Babelsberg erinnern an NS-Opfer

Am Sonntag verlegt Gunter Demnig Gedenksteine für vertriebene und ermordete Potsdamerinnen und Potsdamer. Ihre Lebenswege haben lokale Initiativen recherchiert
Blumen und Gedenken bei der Stolpersteinverlegung
© Büloff, Stadtverwaltung
Blumen und Gedenken bei der Stolpersteinverlegung (Foto: Büloff, Stadtverwaltung)

Am Sonntag, den 11. Mai 2025, verlegt der Künstler Gunter Demnig in Potsdam-Babelsberg zwölf neue Stolpersteine. Sie erinnern an Menschen, die unter der NS-Herrschaft verfolgt, entrechtet oder ermordet wurden – mitten in der Nachbarschaft, direkt vor ihren früheren Wohnhäusern. An folgenden Orten werden die Stolpersteine verlegt:

  • 11:00 Uhr – Familie Carl Landauer, Reuterstraße 16
  • 14:00 Uhr – Familie Platau, Rudolf-Breitscheid-Straße 27
  • 14:30 Uhr – Chain und Juli Mamber, Karl-Liebknecht-Straße 119
  • 15:00 Uhr – Albert Klink, Spindelstraße 7

Zu den Veranstaltungen direkt an den Gedenkorten werden auch Nachfahren und Angehörige erwartet. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert erklärt: „Die Stolpersteine bringen Namen und Schicksale zurück ins Stadtbild – dorthin, wo diese Menschen einst lebten. Sie laden uns ein, kurz stehen zu bleiben und uns bewusst zu machen, wer hier gelebt hat, wer ausgegrenzt, vertrieben oder ermordet wurde. Diese kleinen Steine setzen ein sichtbares Zeichen: Unsere Stadt vergisst nicht. Das Projekt Stolpersteine lebt vom Einsatz vieler Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und das Gedenken auch finanziell unterstützen. Ihnen danke ich von Herzen – allen voran dem Rechercheprojekt Babelsberg „Recherche03“ und der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes.“

Initiiert und recherchiert wurden die Biografien hinter den Stolpersteinen vom Rechercheprojekt Babelsberg „Recherche03“ und der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes. 
Beide Initiativen laden im Anschluss an die Verlegungen um 17 Uhr zu der öffentlichen Veranstaltung „1933 – Flucht vor Terror und Verfolgung: Die Familie Landauer aus der Reuterstraße“ ins AWO Kulturhaus Babelsberg ein.

Die Landeshauptstadt Potsdam begleitet das Projekt fachlich und organisatorisch. So entsteht ein Erinnerungsraum, der Geschichte sichtbar macht – mitten in der Stadt, direkt auf dem Gehweg.

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