Weberviertel

Webermuseum Babelsberg Karl-Liebknecht-Straße 23
© Landeshauptstadt Potsdam/Robert Stöhr
Webermuseum Babelsberg Karl-Liebknecht-Straße 23 (© Landeshauptstadt Potsdam/Robert Stöhr)

Romantische Weberhäuschen und Straßennamen wie Tuchmacher-, Garn- und Spindelstraße erin-
nern an die alte Weberkolonie Nowawes, die auf Wunsch Friedrich II. seit 1750 im heutigen Babel-
sberg entstand. Hier siedelten sich böhmische Protestanten an, denen Religions- und Steuerfrei-
heit zugesichert wurden. Mittelpunkt der Siedlung war und ist der Weberplatz mit der Friedrichskirche.

Das Gotteshaus wurde 1752/53 nach Plänen von Johann Boumann, dem Erbauer des Holländischen Viertels, errichtet. Der Weberplatz und die angren-
zenden Straßen waren einst mit Maulbeerbäumen für die Seidenraupenzucht bepflanzt. Heute findet hier am Wochenende ein Floh- und Bauernmarkt statt. Die Nowaweser Weberstube in der Karl-Liebknecht-Straße 23 zeigt Dokumente zu Arbeit und Leben der Weber und zur Entwicklung des gesamten Stadtteils bis 1930. Der Name "Nowa ves" bedeutet übrigens soviel wie "Neues Dorf". An die böhmischen Traditionen des Quartiers erinnern jedes Jahr im Juni das Böhmische Weberfest und am 1. Advent der Böhmische Weihnachtsmarkt.

Adresse

Weberviertel
Weberplatz
14482 Potsdam
Deutschland

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