
Am 26. September öffnen vier Museen in Potsdams Mitte erneut ihre Türen für einen kostenfreien Besuch. Mit dabei sind das Potsdam Museum, das Naturkundemuseum Potsdam, das Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte sowie das Filmmuseum Potsdam. Die Aktion findet jeweils am letzten Freitag im letzten Monat eines Quartals statt – ein fester Termin für alle Kulturinteressierten.
„Die kostenfreien Museumstage laden dazu ein, die kulturelle Vielfalt unserer Stadt niedrigschwellig zu entdecken – ob zum ersten Mal oder mit frischem Blick. Ich freue mich, wenn möglichst viele Potsdamerinnen und Potsdamer die Gelegenheit nutzen, ihre Museen kennenzulernen“, sagt Torsten Wiegel, Beigeordneter für Bildung, Kultur, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Potsdam. „Mit diesem kostenfreien Angebot wollen wir Teilhabe ganz konkret ermöglichen, unabhängig vom Geldbeutel. Die Museen bieten mit dieser Aktion Raum für spannende Entdeckungen und gemeinsames Erleben – unabhängig von Alter, Herkunft oder Hintergrund – und öffnen Kultur für alle.“
Im Naturkundemuseum Potsdam warten von 9 bis 18 Uhr Wolf, Elch und Co. auf kleine und große Museumsgäste. Wie trommelt und ruft der Specht? Wie sieht der unterirdische Bau eines Maulwurfs oder Feldhamsters aus? Inmitten der historischen Innenstadt kann die bunte Tierwelt Brandenburgs entdeckt werden. Ein Highlight ist das Aquarium im Keller. In 17 Becken warten knapp 40 heimische Fischarten auf die Besuchenden. Noch bis zum 30. November ist die Sonderausstellung „Tiere im Polarlicht“ zu sehen, die sich der nordischen Fauna widmet. Vom stolzen Rentier und der wunderschönen Schnee-Eule bis zum niedlichen Eisfuchs werden faszinierende Tiere und ihre Besonderheiten vorgestellt. Highlight der Ausstellung ist ein ausgewachsener Moschusochse. Zudem werden die Auswirkungen des Klimawandels erläutert. Nordische Phänomene – wie das Polarlicht – führen bis vor die eigene Haustür. An den kostenfreien Freitagen wird von 16 bis 17 Uhr eine Kurzführung zu den Highlights des Museums angeboten. Außerdem stehen verschiedene Rallyes zur Verfügung, mit denen Besucherinnen und Besucher die Ausstellungen auf eigene Faust erkunden können.
Im Potsdam Museum am Alten Markt öffnet von 10 bis 18 Uhr die ständige Ausstellung „POTSDAM. Eine Stadt macht Geschichte“. Mit über 500 Originalobjekten und vielen Bildern, Audio- und Filmbeiträgen geht es auf eine Zeitreise durch die über 1000-jährige Stadtgeschichte bis in die Gegenwart. Zu entdecken sind geschichtliche Höhepunkte und Traditionslinien, bekannte Persönlichkeiten, Anekdoten und Kuriositäten. Die Ausstellung ist ganzjährig kostenfrei. Der Audio-Guide durch die Ausstellung kann am 26. September je nach Verfügbarkeit gebührenfrei entliehen werden. Für Familien mit Kindern ab 6 Jahre gibt es einen spannenden Rätselbogen durch die Ausstellung, deren Einlösung mit einem kleinen Preis belohnt wird.
Das Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte lädt von 11 bis 18 Uhr zum kostenfreien Besuch der „Brandenburg.Ausstellung“, einer Reise durch 1000 Jahre brandenburgischer Geschichte und Kultur ein. Noch bis zum 2. November ist auch die Ausstellung „Signale der Macht. Nauen, Kamina, Windhoek“ zu sehen. Im brandenburgischen Nauen steht die älteste, noch aktive Großfunkstation der Welt. Einst war sie Teil eines ehrgeizigen Projekts des Deutschen Reiches – gemeinsam mit den Funkstationen in Kamina (Togo) und Windhoek (Namibia) bildete sie 1914 ein technologisches Dreieck von strategischer Bedeutung. Ziel war es, mit modernster Funktechnologie, die koloniale Herrschaft zu sichern und das Deutsche Reich nach außen als „global player“ darzustellen. Die Ausstellung rückt diese bislang wenig beleuchtete Seite der Technikgeschichte in den Fokus. Sie erzählt von Macht, Medien und der Verbindung zwischen Technologie und Kolonialismus – aus drei erinnerungskulturellen Perspektiven mit künstlerischen Arbeiten von Tuli Mekondjo (Namibia), Madjé Ayité (Togo) sowie Frederike Moormann und Angelika Waniek (Deutschland). Die Schau macht sichtbar, wie sehr sich historische Strukturen bis in die Gegenwart fortschreiben – und wie Medieninfrastrukturen bis heute globale Machtverhältnisse mitprägen. 110 Jahre nach der Inbetriebnahme des ersten interkontinentalen Funknetzes entsteht so ein neuer, kritischer Dialog zwischen den Orten Nauen, Kamina und Windhoek.
Im Filmmuseum Potsdam, dem ältesten Filmmuseum mit eigenen Sammlungen und Ausstellungen in Deutschland, können sich Besuchende kostenfrei in der ständigen Ausstellung „TRAUMFABRIK“ auf eine interaktive Reise durch die Geschichte der Babelsberger Filmstudios begeben und wertvolle Originalexponate, Filme und Filmschaffende aus über 113 Jahren Babelsberger Expertise erleben. Es werden die Gewerke und Prozesse der Filmentstehung erläutert, die auch spielerisch-intuitiv ausprobiert werden können. Auch die neue Wechselausstellung „HOW TO CATCH A NAZI. Operation Finale“ ist an diesem Tag kostenfrei zu besichtigen. Die Besuchenden werden angeregt, sich mit der Person Adolf Eichmanns, den Holocaust-Verbrechen und die Notwendigkeit von Strafverfolgung näher zu beschäftigen. Die Ausstellung erinnert daran, welche hohen und schützenswerte Güter Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind. Sie appelliert an die Besuchenden, sich auch im eigenen Alltag für Demokratiebildung einzusetzen. Im Filmmuseum Potsdam zahlen an dem Tag Gruppen mit speziell gebuchten Führungen oder Einzelführungen den üblichen Gruppentarif.
Der kostenfreie Eintritt gilt für Einzelbesuchende. Wer die kostenfreien Freitage verpasst, kann die vier Museen trotzdem gut und günstig besuchen: mit der MuseumKombikarte für 12 Euro. Sie gilt für einen Erwachsenen und zwei Kinder bzw. Jugendliche bis 18 Jahren und kann innerhalb eines Jahres in allen Museen eingelöst werden. Die Kombikarte ist in den vier Museen und an allen Potsdamer Tourismus-Informationen erhältlich. Weitere Informationen erhalten Interessierte auf den jeweiligen Websites der Museen.
Öffnungszeiten am kostenfreien Freitag, 26. September 2025
Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte: 10 bis 18 Uhr
Naturkundemuseum Potsdam: 9 bis 18 Uhr
Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte: 11 bis 18 Uhr
Filmmuseum Potsdam: 10 bis 18 Uhr
Der letzte kostenfreie Freitag in diesem Jahr findet am 19. Dezember statt.