Am morgigen Samstag reist Oberbürgermeister Mike Schubert mit einer Delegation in die polnische Partnerstadt Opole. Anlass ist das 50-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum.
„Den großen globalen Herausforderungen unserer Zeit – Klimakrise, die geopolitische Lage, sozioökonomische Ungleichheit – können wir nur gemeinsam effektiv entgegentreten. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Städten über Ländergrenzen hinaus ist dabei ein wichtiger Baustein. Sie fördert das gegenseitige Verständnis zwischen den Bürgerinnen und Bürgern unserer Städte. Sie ist eine unverzichtbare Grundlage des gemeinsamen Handelns“, betont Oberbürgermeister Mike Schubert.
Begleitet wird der Potsdamer Rathaus-Chef von der Stadtverordneten Janny Armbruster, von Mirko Krejci von der Städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“, die bereits seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft mit der staatlichen Musikschule „Frederic Chopin“ in Opole pflegt sowie Kilian Kindelberger, Geschäftsführer der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft e.V. und Isabell Sommer, die bei der Landeshauptstadt Potsdam die internationalen Beziehungen betreut. Auch eine Bürgergruppe des Opole-Clubs Potsdam reist zu diesem besonderen Jubiläum in die Partnerstadt.
Auf dem Programm stehen unter anderem eine Festveranstaltung mit einem Konzert der Musikschule, die Eröffnung einer Ausstellung mit Gemälden von Potsdam und Opole, die im Rahmen des diesjährigen Künstleraustauschs zwischen beiden Städten entstanden sind. Zudem plant die Delegation die Stegu Arena, eine Multifunktionsarena, den Toyota-Park, ein Sport- und Erholungszentrum sowie einen neu gebauten Standort des Opoler Rathauses zu besichtigen.
Zum geschichtlichen Hintergrund der Partnerschaft: Die ersten Kontakte zwischen Potsdam und Opole entstanden bereits in den 60er Jahren, also schon vor der Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages 1973 - beispielsweise zwischen dem Fotoclub in Potsdam und der fotografischen Gesellschaft in Opole. Am 17. Mai 1969 gestalteten beide Clubs die erste Fotoausstellung europäischer Länder in Opole. Zudem entwickelten die Lehrergewerkschaften beider Städte einen regen Lehrer- und Urlauberaustausch, Künstlerinnen und Künstler bereicherten das Leben in der jeweiligen Partnerstadt.
Aus den anfänglichen Kontakten wurden langjährige Beziehungen und neben dem fachlichen Austausch entstanden viele persönliche Freundschaften. Dieses, Mitte der 1970er Jahre gelegte Fundament der Städtepartnerschaft, erweist sich auch heute noch als sehr stabil. Auch nach einer Zwangspause auf Grund der politischen Veränderungen in Polen und in der DDR konnte die Zusammenarbeit beider Partnerstädte nach der politischen Wende wiederbelebt werden. Mit Gründung der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft (BBAG) konnte ab 1991 mit deren Unterstützung die Städtepartnerschaft weiter intensiviert werden. Der mittlerweile dort angesiedelte Opole-Club engagiert sich seit Beginn für die Kontakte zwischen beiden Städten.
Auch in der Corona-Pandemie fanden die Kontakte keinen Abbruch. Besonders im diesjährigen Jubiläumsjahr haben sich viele Akteure und Engagierte zusammengefunden, um frühere Kooperationen wieder aufleben zu lassen, aber auch neue Projekte ins Leben zu rufen. Einige Beispiele: So trafen sich bereits im März die Internationalen Polizeiorganisationen beider Städte, deren Freundschaft seit vielen Jahren andauert. Die Grundschule am Humboldtring feiert in diesem Jahr gemeinsam mit ihrer Opoler Partnerschule zehnjähriges Partnerschafts-Jubiläum. Der Chor International Potsdam gab im April ein gemeinsames Konzert mit dem Opoler Chor Laudate Dominum in Opole. Der Gegenbesuch mit Konzert in Potsdam findet noch diesen Monat statt.