
Am 22. Mai 1933 verbrannten Nationalsozialisten auf dem heutigen Bassinplatz in Potsdam öffentlich Bücher jüdischer, pazifistischer, kommunistischer und liberaler Autorinnen und Autoren. Wenig später – am 24. Juni 1933 – folgte eine weitere Bücherverbrennung im damaligen Nowawes, dem heutigen Babelsberg. Die Landeshauptstadt Potsdam wird zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen einen neuen Gedenkort auf dem Bassinplatz errichten und damit einen Beschluss der Stadtverordneten umsetzen. Voraussichtlich noch im Mai wird der Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung dieses Gedenkortes öffentlich ausgeschrieben. Ende Juli 2025 wird dann eine Fachjury über die Auswahl des künstlerischen Entwurfs entscheiden, zu der Expertinnen und Experten für Kunst im öffentlichen Raum sowie für Gedenkkultur eingeladen wurden – darunter Vertreterinnen und Vertreter des Beirats Kunst im öffentlichen Raum, des Fachgremiums Erinnerungskultur, der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. sowie Mitglieder des Kulturausschusses.
„Die Bücherverbrennungen waren nicht nur ein Akt der Kulturbarbarei, sondern ein nationalsozialistisches Verbrechen. Es waren gezielte Angriffe auf das freie Denken – und ein Vorbote der Verfolgung und Gewalt, die folgen sollten“, erklärt Oberbürgermeister Mike Schubert. „Sie markieren einen historischen Tiefpunkt – und mahnen uns, wachsam zu bleiben. Allen, die sich dafür engagieren, das Erinnern daran schon jetzt in der Stadtgesellschaft zu verankern, gilt mein Dank!“
Für die historische Verortung der Geschehnisse bittet die Landeshauptstadt Potsdam um Mithilfe: Wer über Erinnerungen, Dokumente, Fotos oder Hinweise zu den genauen Abläufen oder dem Standort der Bücherverbrennung von 1933 auf dem Bassinplatz verfügt, ist herzlich gebeten, sich zu melden. Hinweise nimmt die Landeshauptstadt an erinnerungskultur@rathaus.potsdam.de.