
Die Landeshauptstadt Potsdam und die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ laden für Mittwoch, 13. August, zum Gedenken an den Bau der Berliner Mauer vor 64 Jahren und die Opfer ein. Das Gedenkformat „MauerVerlauf“ beginnt um 14 Uhr an der Skulptur NIKE ‘89 an der Glienicker Brücke mit einer Kranzniederlegung und Grußworten von Dr. Hagen Wegewitz als Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung und Staatssekretär David Kolesnyk. Durch die Veranstaltung führt Claus Peter Ladner von der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“.
„Der 13. August mahnt uns, wie zerbrechlich Freiheit und Demokratie sein können. Der Bau der Mauer hat Familien auseinandergerissen, Leben zerstört und Menschen ihrer Rechte beraubt. Wir gedenken heute der Opfer dieses Unrechts und bekennen uns zu unserer Verantwortung, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde jeden Tag zu schützen. Zum Glück wurde diese Mauer nach 28 Jahren abgerissen, an der so viel Unrecht geschah und an der so viele Menschenleben zu beklagen waren“, sagt Burkhard Exner, Bürgermeister und derzeit geschäftsführender Oberbürgermeister. Burkhard Exner selbst wird am Mittwoch bei der zentralen Gedenkfeier des Landes Brandenburg in Dallgow-Döberitz teilnehmen sowie um 18 Uhr an der Mauergedenkstätte Groß Glienicke ein Grußwort sprechen. An die Gedenkstätte im Gutspark Groß Glienicke hat der Ortsbeirat Groß Glienicke zum gemeinsamen Gedenken mit Vertretern des Bezirks Spandau eingeladen.
Der Beigeordnete des Geschäftsbereichs Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Torsten Wiegel, und der Dezernent für Zentrale Verwaltung, Dieter Jetschmanegg, nehmen um 14 Uhr an der Gedenkveranstaltung an der Glienicker Brücke teil. Anschließend, etwa 15 Uhr, startet der 15. Potsdamer MauerVerlauf mit einer kostenfreien, etwa zweistündigen Schifffahrt von der Glienicker Brücke. Durch den Jungfernsee geht es entlang des Neuen Gartens und der Halbinsel Sacrow bis zur Pfaueninsel und zurück. Auf der Fahrt vermitteln Experten und Zeitzeugen den einstigen Grenzverlauf.
Am 14. August präsentiert um 18 Uhr das Potsdam Museum den außergewöhnlichen Dokumentarfilm „Mauerflug“ von 1990. Der Film gehört zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Unmittelbar nach dem Fall der Mauer aus einem Hubschrauber gefilmt, zeigt er eindrücklich Verlauf und Ausmaß der Grenzanlagen. Anschließend sprechen Hannes Wittenberg vom Potsdam Museum und der Regisseur Peter Gärtner über den Film ins Gespräch.
In der Nacht zum Sonntag, dem 13. August 1961, riegelten Grenztruppen, Volkspolizisten, Mitglieder der „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ und Soldaten der Nationalen Volksarmee die Sektorengrenze nach West-Berlin und den Berliner Außenring ab. Die anfangs errichteten Stacheldrahtverhaue wurden nach und nach durch eine circa zwei Meter hohe Mauer ersetzt, die Berlin in zwei Hälften teilte. Potsdams Stadtgrenze zu West-Berlin war nun eine hochgesicherte Staatsgrenze. Diese Teilung sollte 28 Jahre bestehen und forderte zahlreiche Todesopfer.