
Die Landeshauptstadt Potsdam hat heute ihr Konzept der Katastrophenschutz-Leuchttürme (KatS-Lt) vorgestellt. Mit insgesamt 16 strategisch verteilten Standorten im gesamten Stadtgebiet schafft Potsdam eine flächendeckende Infrastruktur zur Krisen- und Katastrophenvorsorge. Die Leuchttürme sollen im Ernstfall als zentrale Anlaufstellen für die Bevölkerung dienen und dabei helfen, die Folgen großflächiger Stromausfälle und anderer Notfälle abzumildern. Ein solcher Leuchtturm mit verschiedenen Inseln ist dazu in der Sporthalle der Grundschule Bornstedter Feld aufgebaut und präsentiert worden.
„Mit den Katastrophenschutz-Leuchttürmen gehen wir einen wichtigen Schritt für mehr Sicherheit in unserer Stadt. In einer Zeit, in der wir zunehmend mit Extremwetter, Energieengpässen oder auch Cyberbedrohungen rechnen müssen, ist es unsere Pflicht, Vorsorge zu treffen – pragmatisch, bürgernah und verlässlich“, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert bei der Präsentation. „Die Leuchttürme sollen im Ernstfall Orientierung geben, Hilfe leisten und zeigen: Die Stadt ist für ihre Bürgerinnen und Bürger da.“
Katastrophenschutz-Leuchttürme sind stationäre Anlaufstellen, die im Notfall für die Bevölkerung geöffnet werden. Hier können Bürgerinnen und Bürger Informationen zur aktuellen Lage erhalten, Hilfeleistungen in Anspruch nehmen und im Bedarfsfall medizinische Erstversorgung erhalten. Die Leuchttürme sind so konzipiert, dass sie auch bei großflächigen Stromausfällen funktionsfähig bleiben.
Die Leuchttürme befinden sich an zentralen und gut erreichbaren Orten wie beispielsweise Gemeindezentren oder in Sporthallen. Jeder Stadt- und Ortsteil von Potsdam ist damit durch kurze Wege an einen Leuchtturm angebunden. Die Einrichtungen sind mit Notstrom-Aggregaten und einer autarken Wärmeversorgung sowie Informations- und Kommunikationsmitteln, grundlegender medizinischer Ausstattung, Trinkwasserversorgung, Möglichkeiten zur Erwärmung von Nahrung, Lademöglichkeit für Kleingeräte, Sitzgelegenheiten, Notbetten und Sanitäreinrichtungen ausgestattet.
„Das Konzept der Katastrophenschutz-Leuchttürme und seine Umsetzung sind ein starkes Zeichen für vorausschauende Gefahrenabwehr“, erklärte Ralf Krawinkel, Leiter der Potsdamer Feuerwehr. „Wir schaffen damit Strukturen, die auch dann funktionieren, wenn sonst vieles nicht mehr geht.“
Verteilt über das gesamte Stadtgebiet dienen insgesamt 16 KatS-Lt als zentrale Anlaufstellen für die Bevölkerung. Diese werden die Folgen großflächiger und langanhaltender Stromausfälle sowie anderer bevölkerungsschutzrelevanter Notfälle abfedern. Durch Finanzmittel von 1,95 Mio Euro aus dem Brandenburg-Paket des Ministeriums für Inneres und Kommunales (MIK) konnte die benötigte Infrastruktur zügig beschafft werden. Landesweit werden im Rahmen des Projekts mehr als 320 Standorte ertüchtigt, um im Katastrophenfall reibungslos funktionieren und Hilfe zur Verfügung stellen zu können.
In der Umsetzung des Konzepts wird die Landeshauptstadt Potsdam eng mit lokalen Hilfsorganisationen und vielen ehrenamtlichen Akteuren kooperieren. Um die Einsatzfähigkeit der Katastrophenschutz-Leuchttürme langfristig zu sichern, sind regelmäßige Übungen und Schulungen für alle beteiligten Akteure vorgesehen.
Die Information der Bevölkerung ist ein zentrales Element des Konzepts. Alle Bürgerinnen und Bürger werden daher in den kommenden Wochen über die Standorte der Leuchttürme, ihre Funktionen im Ernstfall und Maßnahmen zur individuellen Krisenvorsorge informiert – unter anderem über die städtische Website, Flyer und die Präsenz auf Stadtteilfesten.
Weitere Informationen und eine Karte der Leuchtturmstandorte finden Sie unter: www.potsdam.de/katastrophenschutz