
Kinderschutzbericht 2024 © Andy Nowack – stock.adobe
Die Landeshauptstadt hat den Kinderschutzbericht 2024 für Potsdam im Jugendhilfeausschuss vorgestellt. Der Kinderschutzbericht erscheint in diesem Jahr zum zehnten Mal und enthält erstmalig als neue Themen auch Aussagen zu Kindern mit Behinderungen und zu Familien mit ausländischem Hintergrund. Der Kinderschutzbericht ist ein wichtiger Indikator, um die städtische Unterstützungsleistung gezielt dem Wohle der Kinder und Jugendlichen zukommen zu lassen.
Dazu sagt die kommissarische Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Brigitte Meier: „Der jährliche Kinderschutzbericht ist ein wichtiges städtisches Monitoring- und Steuerungsinstrument, das für die Landeshauptstadt Potsdam mittlerweile zehn Jahre einen wichtigen Dienst leistet.“
Durch die Fachkräfte des Jugendamtes wurden im vergangenen Jahr insgesamt 390 Verfahren einer Risikobewertung im Kinderschutz (Vorverfahren) durchgeführt. Im Vergleich zu den Vorjahren (2021-2023) sind die Verfahren der Risikobewertung im Jahr 2024 deutlich angestiegen. Die Anzahl der Kinderschutzverfahren im Jugendamt ist im Berichtsjahr 2024 mit 281 Fällen um 36 Fälle gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Gleichzeitig ist im selben Zeitraum auch die Anzahl bestätigter Kindeswohlgefährdungen von 132 im Jahr 2023 auf 177 im Berichtsjahr 2024 gestiegen. Der Schwerpunkt bei den festgestellten Kindeswohlgefährdungen lag 2024 im Bereich der Vernachlässigung.
Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie, Alexandra Mebus-Haarhoff, ergänzt: „Die erhöhten Fälle festgestellter Kindeswohlgefährdung sind bedauerlich. Die ebenfalls erhöhte Anzahl an Meldung von Verdachtsfällen an das Jugendamt spricht allerdings dafür, dass in der Bevölkerung und unter den Fachkräften eine erhöhte Aufmerksamkeit besteht.“
Der Kinderschutzbericht legt die Zahlen transparent offen und bringt zudem die Leistungen zum Ausdruck, die von Seiten der Fachkräfte für den Schutz der Kinder und Jugendlichen erbracht werden.
Positiv hervorzuheben ist, dass das Angebot der Fachberatung im Kinderschutz durch die Nutzergruppen sehr gut genutzt wurde. Seit Einführung der Maßnahme gab es 2024 die höchste Anzahl der Beratungen. Der Fachkreis Frühe Hilfen und Kinderschutz Potsdam wurde verstetigt und Familienbesuche durch den Familienbegrüßungsdienst konnten ausgebaut werden. Auch die Angebote der Frühen Hilfen wie Frühberatung oder Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende wurden durch die Familien weiterhin gut angenommen. Die geplanten Maßnahmen zum Jahr 2024 wurden in einem sehr großen Umfang umgesetzt.