Pressemitteilung Nr. 116 vom 17.03.2022 Ein sicheres Zuhause für kleine und große Kriecher im Nuthepark

Gemeinsame Pflanzaktion am Reptilienhabitat
Pflanzaktion im Nuthepark.
© Landeshauptstadt Potsdam/ Jan Brunzlow
Pflanzaktion im Nuthepark. Foto: Landeshauptstadt Potsdam/ Jan Brunzlow

Der Nuthepark ist um eine Naturattraktion reicher – ein Reptilienhabitat. Das freut nicht nur die Kinder aus dem nahegelegenen FRÖBEL-Hort am Nuthepark, sondern ist auch eine Einladung für tierische Gäste, im neuen Reptilienhabitat ein Zuhause zu finden. Die symbolische Übergabe des Habitats fand heute mit einer gemeinsamen Pflanzaktion des Beigeordneten für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, Madlen Albrecht, Leiterin des FRÖBEL-Hortes am Nuthepark, Kindern des Horts, Cordula Persch vom Naturschutzbund (NABU) Potsdam sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bereichs Grünflächen der Landeshauptstadt statt.

Bernd Rubelt: „Auch Reptilien haben eine sehr wichtige Rolle in intakten Ökosystemen. Mit dem Habitat sollen in Potsdam vorkommenden Arten geschützt und gefördert werden. Der geschaffene Lebensraum bietet Rückzugs- und Fortpflanzungsräume, Orte zum Überwintern und für das notwendigen Sonnenbaden. Damit gehen wir, neben unseren Projekten zu Insektenwiesen, Blühstreifen und der Extensivierung von Grünflächen, einen weiteren Schritt zu mehr Biodiversität auf städtischen Grünflächen.“

Für das Anlegen von Reptilienhabitaten gibt es unterschiedliche Auffassungen und Baupläne. Dankenswerterweise konnte das Grünflächenamt bei der Planung auf die Expertise des NABU Potsdam zurückgreifen und auf diese Weise eine besonders vielfältige und damit perspektivisch artenreiche Habitat-Anlage errichten. Über diese positive Kooperation im Sinne des Natur- und Artenschutzes zeigt sich der NABU Potsdam erfreut: „Obwohl Zauneidechsen streng geschützt sind, und es verboten ist, ihre Lebensräume zu beschädigen oder zu zerstören, sind die Reptilien bei großen Bauvorhaben oft die Leidtragenden. Durch das neue Habitat kann hier hoffentlich ein Stück weit wirkungsvoll ausgeglichen werden. Kinder und ihre Familien aktiv für die Natur zu begeistern, ist darum die halbe Miete für unsere Zukunft“, so Cordula Persch.

Seit April 2019 wird der Nuthepark umgestaltet. Vor diesem Hintergrund übernahm der nahegelegene Hort eine Patenschaft für das Habitat. Die Kinder des Hortes entwarfen Hinweisschilder, die auf den Schutz der verschiedenen Sträucher, Kleinbäume und natürlich der Tiere hinweisen. So erkennen alle Gäste des Parks nun frühzeitig, welche Arten im neuen, sogenannten störungsreduzierten Lebensraum, heimisch sind.

„Die Arbeit im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein wichtiger Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit und liegt uns besonders am Herzen. Wir möchten den Kindern Möglichkeiten schaffen, die Natur und unsere Umwelt zu erkunden und zu erleben – direkt hier vor unserer Haustür. Damit stärken wir das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. Es freut uns daher sehr, gemeinsam mit den Kindern im Rahmen dieses Projektes einen wichtigen Beitrag für die Natur in Potsdam und bei uns im Sozialraum zu leisten“, so Madlen Albrecht.
Das Habitat wurde im Bereich Humboldtring 45/47 im Oktober 2021 angelegt und besteht aus einem unterirdischen Überwinterungsplatz, der mit Drainagekies und Natursteinen befüllt ist. Dafür wurde oberirdisch selbiges Natursteinmaterial zu einem Steinhaufen aufgeschüttet. Anliegend an diesen Natursteinhaufen gibt es in sonniger Lage eine ca. sechs Quadratmeter große Sandfläche (Brutzone für Reptilieneier). Hinter dem Habitat werden in diesem Jahr noch ein aufgeschichteter Totholzhaufen angelegt, der ebenfalls die Funktion eines Habitats erfüllt, und Benjeshecken gebaut. Das Habitat soll die Insektenwiesen auf der zum Nuthepark gehörenden Grünanlage sinnvoll ergänzen, die in diesem Jahr noch angelegt werden. Zur Qualifizierung und zum Schutz des Habitats werden nun fast 100 Kleinbäume und Sträucher wie Weißdorn, Sanddorn, Berberitzen und Rosen gepflanzt. All dies zusammen sind wichtige Elemente, um einen nutzbaren und störungsreduzierten Lebensraum, nicht nur für Reptilien, zu schaffen.