Nachhaltigkeitszertifikat für das Entwicklungsgebiet Krampnitz

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zeichnet Krampnitz-Pläne mit höchster Bewertungsstufe im Vorzertifikat aus
Nachhaltigkeitszertifikat für das Entwicklungsgebiet Krampnitz
© Nachhaltigkeitszertifikat für das Entwicklungsgebiet Krampnitz
Nachhaltigkeitszertifikat für das Entwicklungsgebiet Krampnitz. Foto ProPotsdam Jessica Beulshausen

Die Planungen für das neue Stadtquartier in Krampnitz wurden heute von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Nachhaltigkeitszertifikat für Quartiere ausgezeichnet: Eine entsprechende Urkunde wurde durch das DGNB-Präsidiumsmitglied Prof. Alexander Rudolphi an den Potsdamer Baubeigeordneten Bernd Rubelt sowie den Geschäftsführer des Entwicklungsträgers Potsdam, Bert Nicke, übergeben. Im Rahmen einer DGNB-Vorzertifizierung wurden die Pläne für das Quartier in Krampnitz, darunter sowohl der städtebauliche Entwurf als auch das Energie- und Mobilitätskonzept, zuvor in einem mehrmonatigen durch Buro Happold begleiteten Prüfverfahren hinsichtlich ihrer ökologischen, ökonomischen, technischen, soziokulturellen und funktionalen Qualität sowie ihrer Prozessqualität beurteilt. Im Ergebnis dieser Überprüfung entspricht der Planungsstand für Krampnitz in nahezu allen Prüfkriterien den strengen DGNB-Anforderungen für nachhaltige Stadtquartiere und erhält damit ein Vorzertifikat in Platin, der höchsten Bewertungsstufe des DGNB-Zertifizierungssystems.

„Nach der Fertigstellung des Masterplans für Krampnitz haben wir uns im vergangenen Jahr dazu entschlossen, unsere Planungen vor dem Hintergrund der selbst gesetzten Ziele, in Krampnitz ein innovatives, nachhaltiges und umweltverträgliches Quartier zu entwickeln, durch externe Fachleute überprüfen zu lassen. Die Bewertung dieser Pläne durch die DGNB hat gezeigt, dass wir mit der Entwicklungsmaßnahme auf dem richtigen Weg sind, um diese Ziele auch zu erreichen“, sagt Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam.

Die DGNB bewertete beispielsweise die technische Qualität der Planungen für das neue Quartier, bei denen es unter anderem um die Infrastruktur für Mobilität und Energie geht, als sehr hoch. So überzeugten die Planungen zur zentralen Unterbringung von Fahrzeugen in Quartiersgaragen sowie der die ÖPNV-Nutzung fördernde Stellplatzschlüssel von 0,5 Stellplätzen je Wohneinheit. Auch die ökologische Qualität der Planungen wurde als sehr gut eingeschätzt, beispielsweise mit Blick auf die Flächeninanspruchnahme im Rahmen der Konversionsmaßnahme, da die Entwicklung von Krampnitz zu großen Teilen auf versiegelten Flächen und Brachflächen stattfindet. Der Umgang mit geschützten Tierarten wurde bei der Betrachtung der Biodiversität ebenfalls positiv hervorgehoben.

„Die DGNB-Zertifizierung ist einerseits eine Bestätigung unserer bisherigen Arbeit und zeigt, dass wir mit den derzeitigen Planungen eine sehr gute Grundlage für die nachhaltige Stadtentwicklung in Krampnitz erarbeitet haben. Andererseits war es vor dem Hintergrund der öffentlichen Kritik an dem Entwicklungsprojekt wichtig, den Inhalt unserer Planungen einer objektiven Prüfung durch externe Experten zu unterziehen“, erklärt Bert Nicke, Geschäftsführer des Entwicklungsträgers Potsdam.

„Mit dem DGNB-Vorzertifikat in Platin reiht sich die Entwicklungsmaßnahme Krampnitz neben exzellenten Stadtentwicklungsprojekten wie dem Quartier Oberbillwerder in Hamburg oder dem Deutzer Hafen in Köln ein, die bei der Vorzertifizierung vergleichbare Ergebnisse erzielten“, so der DGNB Senior Auditor Thomas Kraubitz von Buro Happold.

„Das DGNB Vorzertifikat ist der beste Beleg dafür, dass diese Quartiersentwicklung schon in einer frühen Planungsphase die vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit vorausschauend und ganzheitlich berücksichtigt“, sagt DGNB Präsidiumsmitglied Prof. Alexander Rudolphi. „Dies sind die besten Voraussetzungen für ein Quartier, in dem Lebensqualität, Klima- und Ressourcenschutz eine zentrale Rolle spielen.“

2007 gegründet, ist die DGNB heute mit mehr als 1.300 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude, Innenräume und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie wurden zudem bereits über 5.000 Personen in mehr als 40 Ländern zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.