EWP feiert Bohrstart für die Tiefengeothermie an der Heinrich-Mann-Allee

Städtischer Versorger will grüne Wärme aus der Tiefe für Fernwärme nutzen
Symbolischer Start der Bohrungen für die Tiefengeothermie an der Heinrich-Mann-Allee,
© LHP/Friederike Herold v.l.: Andre Gerstenberg (Fachleiter Infrastrukturprojekte EW), Bernd Rubelt (Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Christiane Preuß (Geschäftsführerin der EWP), Cordula Schmaler (Bereichsleiterin Erzeugung / Entsorgung der EWP), Tristan Grüttner (Senior Projektleiter Infrastrukturprojekte der EWP)
Symbolischer Start der Bohrungen für die Tiefengeothermie an der Heinrich-Mann-Allee, Foto: LHP/Friederike Herold v.l.: Andre Gerstenberg (Fachleiter Infrastrukturprojekte EW), Bernd Rubelt (Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Christiane Preuß (Geschäftsführerin der EWP), Cordula Schmaler (Bereichsleiterin Erzeugung / Entsorgung der EWP), Tristan Grüttner (Senior Projektleiter Infrastrukturprojekte der EWP)

Die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) startet die heiße Phase des Tiefengeothermie-Projekts an der Heinrich-Mann-Allee.  Zwei Wochen vor dem Jahresende beginnt die erste von zwei Bohrungen, die etwa 2000 Meter in die Tiefe geht. Auf dem alten Straßenbahndepot zwischen Heinrich-Mann-Allee und der Kolonie Daheim soll die erste Tiefengeothermie-Anlage der Stadt entstehen. Die EWP investiert ca. 20 Mio. €, um die zukünftige Nachbarschaft mit grüner Fernwärme zu versorgen. Beim symbolischen Bohrstart wünschte neben der Geschäftsführung der EWP auch Bernd Rubelt, Beigeordneter der Landeshauptstadt Potsdam, viel Glück und Erfolg.
Christiane Preuß und Eckard Veil, Geschäftsführer der EWP, erklären: „Lokal, nachhaltig und CO2-neutral, so wollen wir mit der Tiefengeothermie Wärme für das neue Quartier an der Heinrich-Mann-Allee Wärme gewinnen. Wir investieren in dieses Projekt 20 Mio. Euro. Das ist für unser Unternehmen eine große Summe. Wenn wir Erfolg haben, werden wir die Tiefengeothermie weiter ausbauen. Mit jeder Anlage könnten bis zu zehn Prozent (Sommer) der Fernwärmeleistung emissionsfrei und nachhaltig aus der Tiefengeothermie gewonnen werden.“
Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam, zeigt sich von dem Projekt begeistert: „Angesichts von steigenden Energiepreisen auf dem Weltmarkt und der gleichzeitigen Notwendigkeit, klimaschonende Technologien voranzubringen, unterstützen wir dieses wichtige modellhafte Projekt und das weitere Engagement der EWP zur Realisierung von Geothermie in Potsdam, auch an weiteren Standorten. Ich wünsche der EWP und ihren Partnern in diesem Projekt viel Glück und vor allem den gewünschten Erfolg!“
Christiane Preuß und Eckard Veil verdeutlichen: „Die EWP ist sich ihrer Aufgabe im Klimaschutz bewusst. Dafür gehen wir unternehmerisch volles Risiko. Wir verfolgen unsere Dekarbonisierungsstrategie und setzen neue Technologien und Verfahren ein, um unseren CO2-Ausstoß Schritt für Schritt zu reduzieren. Wir wollen auch in Zukunft Wärme und Wohlbefinden in die Potsdamer Haushalte bringen. Die Tiefen-Geothermie kann hierbei eine Schlüsselfunktion übernehmen.“
Cordula Schmaler ist Bereichsleiterin Erzeugung / Entsorgung bei der EWP und hat das Projekt sowie die Wasser-, Energie- und Dekarbonisierungsstrategie mit auf den Weg gebracht hat: „Wir schauen mit Spannung auf die Bohrungen und hoffen, dass wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen können. Mit Gewissheit können wir das aber erst sagen, wenn unsere Bohrungen abgeschlossen sind. Erst dann kennen wir die Ergiebigkeit der Wärmeerzeugungsanlage und können Aussagen über den Umfang der geothermischen Nutzung machen.“ Doch auch für den Fall, dass die Erwartungen der EWP nicht erfüllt werden, wurden gute Rückfalloptionen erarbeitet.
Mit Geothermie wird die natürliche Erdwärme für die Wärmeversorgung nutzbar gemacht. Die Haushalte können mit Wärme versorgt werden, die CO2-frei, nachhaltig und lokal erzeugt wird. Tiefengeothermie ist grundlastfähig, das heißt, sie ist dauerhaft verfügbar, zu jeder Tageszeit und Witterung.
An der Heinrich-Mann-Allee leistet die EWP zudem Pionierarbeit bei der Integration der Tiefengeothermie in ein Wohnquartier. Andre Gerstenberg, Fachleiter Infrastrukturprojekte bei der EWP, verdeutlicht: „In Zukunft soll die Anlage die Wärme für das Quartier dezentral und direkt vor Ort gewinnen. Dafür wurde mit viel Aufwand ein Bohrplatz errichtet, der nach den Bohrungsarbeiten nahezu vollständig zurück gebaut wird. Der Großteil der technischen Anlagen wird im Untergrund verschwinden. Für die Bewohner des neuen Quartiers entsteht hier eine Erholungsfläche. Kurz gesagt: Es wird oben grün und unten grün.“

Unter folgendem Link finden Sie ein kurzes Präsentationsvideo: https://youtu.be/T3HZZT74n3o