Am 22.05.2025 wurde als Auftakt des Green Visions Filmfestivals im Filmmuseum Potsdam zum 14. Mal der Potsdamer Klimapreis verliehen. Oberbürgermeister Mike Schubert überreichte die Auszeichnungen an drei Schulprojekte und ein Bürgerprojekt. Der Preis umfasst ein eigenes Projektvideo, das Preisgeld von jeweils 1.000 Euro und die Klimapreis-Skulptur.
In diesem Jahr stand das Thema Anpassung an den Klimawandel im Mittelpunkt der Projektideen: Wasserknappheit, Hitze- und Baumschutz, die Förderung der Biodiversität sowie die insektenfreundlichen Gärten.
Wie wichtig das Kleine für das große Ganze sein kann, zeigte die 1.-3. Klasse der Silberdelfine der Evangelischen Grundschule Potsdam mit ihrem Projekt „Superpower für Insekten“. Welche Superpower haben Insekten in der Natur? Und welche Superpower haben schon Kinder, um die Natur zu unterstützen? Was lernen wir beim Gärtnern von Kräutern und Gemüse für unsere Ernährung, für Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz? Was haben die Pflanzen in meinem Garten mit Biodiversität und Insektenschutz zu tun? Alles Antworten auf die Frage und der Beweis dafür, in welchem engen Zusammenhang die Artenvielfalt mit der Klimaanpassung steht.
Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse der Grundschule Hanna von Pestalozza haben sich der Aufgabe „Global denken – Lokal handeln“ gestellt und dafür die gesamte Palette an Nachhaltigkeitsansätzen von A wie Abfall bis W wie Wasser in den Blick genommen. Denn: Wissen schafft Handeln.
Wie kommt mein Plastikbecher nach Indonesien? Was hat meine Kleidung mit Wasserknappheit zu tun? Wie vermeiden wir Müll, schonen Ressourcen und schützen das Klima überall auf der Welt?
Sie geben sogar Tipps, was wir alle im Alltag besser machen können. Ihr Projekt trägt also zu recht den Namen „Unsere Erde – Unser Schutzbeitrag“.
Auch in kleinen Dingen, sogar in der Form eines Gemüsebeetes, stecken Potenziale, dem Klimawandel zu begegnen. Das haben die Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule Potsdam erfahren. Sie erarbeiteten Antworten auf so wichtige Fragen wie:
Welche Maßnahmen schonen beim Gärtnern den Wassereinsatz und die optimale Wärmenutzung?
Welche Pflanzen bieten gleichzeitig Hitzetoleranz, Trockenheitsresistenz und Insektennutzen?
Mit dem Kraterbeet haben diese Jugendlichen nun eine Form des Kräuter- und Gemüseanbaus wiederentdeckt, die man wohl sonst aus anderen Klimazonen kannte.
In der Kategorie „Bürgerprojekte“ konnte die Potsdamer Bürgerstiftung mit ihrer App „Potsdam gießt“ die Jury überzeugen. Mit dieser App können Potsdamerinnen und Potsdamer dabei unterstützen, die ca. 26.000 Stadtbäume in Trockenzeiten passend zu wässern. Wenn man dies regelmäßig tun möchte, kann man sogar einen Baum adoptieren.
Im Rahmen ihrer Initiative „Potsdams Stadtgrün schützen“ unterstützt die Bürgerstiftung dabei, neue Baumpaten zu finden und viele Pflanz- und Gießaktionen zu sichern. Dabei geht es insbesondere um die Stadtbäume, die Bürgerbeete und das Stadtgrün allgemein. Denn Stadtgrün ist Hitzeschutz. Der Erhalt der Stadtbäume hat eine wichtige Klimafunktion.
Die Veranstaltung wurde unterhaltsam und zugewandt durch die Moderatorin Julia Vismann begleitet.
Im Anschluss begann das viertägige Green Visions Filmfestival im und am Filmmuseum.
Hintergrund
Der Potsdamer Klimapreis wird seit 2011 von der Landeshauptstadt Potsdam, den Stadtwerken Potsdam, dem Potsdam Institut für Klimafolgeforschung (PIK) und dem Verein Energie Forum Potsdam e. V. ausgelobt. Prämiert werden vorbildliche Projekte in den Kategorien „Bürgerprojekte“ und „Schulen“. Entscheidend für die Auswahl der Jury waren konkrete Nutzeffekte und die Anwendbarkeit ebenso wie die Kommunikation und Sichtbarkeit, Kreativität und Originalität, aber auch Innovation sowie Zukunftsfähigkeit.