Wilhelmine Enke, spätere Gräfin von Lichtenau

(1753-1820)

In Dessau geboren als Tochter eines Hofmusikers, fiel sie 1767, als sie Potsdam besuchte, dem preußischen Thronfolger auf. Damit begann ihre ungewöhnliche Karriere an der Seite des späteren Königs Friedrich Wilhelm II. Dieser kümmerte sich um ihre Erziehung und machte sie zu seiner Geliebten. Sie gebar ihm fünf Kinder, von denen drei verstarben, wurde seine Beraterin in Kunstfragen, mischte sich jedoch nicht in seine Politik. Zwei Ehen, die sie einging, scheiterten nach kurzer Zeit.

Von Friedrich II., der sie duldete, als "schön und dumm" bezeichnet, konnte sie sich allen Nebenbuhlerinnen und Widersachern zum Trotz behaupten und stand Friedrich Wilhelm II. in den letzten Wochen seines Lebens bei. Dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm III. ließ sie zunächst auf der Festung Glogau inhaftieren, später jedoch wieder frei.

Zu den von ihr inspirierten Bauten gehören das Schlösschen auf der Pfaueninsel und die Flügelbauten am Marmorpalais im Neuen Garten. Das Palais Lichtenau an der Behlertstraße hat sie nie bewohnt.