Die Landeshauptstadt Potsdam treibt die Wärmewende voran. Ein wichtiger Baustein dabei: die kommunale Wärmeplanung. Das von der Stadt beauftragte Hamburg Institut kann auf die kürzlich fertig gestellte Bestandsanalyse aufsetzen.
Bis 2045 muss Potsdam klimaneutral werden. Die Stadtwerke-Tochter Energie- und Wasser Potsdam (EWP) soll die Strom- und Wärmeversorgung im Stadtgebiet bis 2035 sozial verträglich fossilfrei gestalten Die Wärmeversorgung spielt dabei eine zentrale Rolle, denn hier entstehen rund 38 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen in Potsdam. Wie genau künftig klimaneutral geheizt werden soll, ermittelt die Stadt im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet. Sie dient als strategischer Fahrplan für eine weitgehend treibhausgasneutrale Wärmeversorgung.
Das Anfang 2024 in Kraft getretene „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG)“ gibt vor, dass Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern – zu denen auch Potsdam gehört – bis zum 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung durchführen müssen.
Lokale Potenziale werden unter die Lupe genommen
Die Bestandsanalyse, welche den ersten Schritt der kommunalen Wärmeplanung darstellt und mit der bereits Anfang 2023 begonnen wurde, konnte vor Kurzen fertiggestellt werden. Auf dieser Basis setzt nun die weitere Arbeit auf: Das von der Stadt beauftragte Hamburg Institut – ein Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt auf Energiewende und Klimaneutralität – wird die Bestandsanalyse zunächst plausibilisieren und für die weiteren Untersuchungen verwenden.
„Als nächstes ermitteln wir im Zuge der Potenzialanalyse, wo geeignete erneuerbare Wärmequellen vor Ort zur Verfügung stehen, und leiten daraus ein Zielszenario ab. In der Wärmewendestrategie zeigen wir schließlich auf, wie das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung erreicht werden kann und welche konkreten Maßnahmen dabei Priorität haben – technisch und wirtschaftlich betrachtet“, erläutert Paula Möhring, Senior Beraterin und Projektleiterin auf Seiten des Hamburg Instituts, die weiteren Arbeitsschritte.
Wichtige Akteure von Anfang an eingebunden
Die Frage, wie künftig geheizt wird, stellen sich derzeit viele Potsdamerinnen und Potsdamer. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Wärmeplanung liegt somit in einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz, weshalb relevante Akteure wie die Stadtwerke-Töchter EWP und NGP sowie die Wohnungswirtschaft frühzeitig in den Prozess eingebunden werden. Der Wärmeplan funktioniert als langfristiges Instrument und wird daher kontinuierlich fortgeschrieben und bei Bedarf an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst.