Pressemitteilung Nr. 607 vom 16.12.2025 Straßenbeleuchtung in Potsdam: Wo ist es zu dunkel, wo ist es zu hell?

Verkehrssicherheit und Lichtverschmutzung: Landeshauptstadt schreibt Beleuchtungskonzept fort / Beteiligung über mitgestalten.potsdam.de möglich
Beleuchtung in der Brandenburger Straße
© Philipp Thiele
Beleuchtung in der Brandenburger Straße (Foto: Philipp Thiele)

Die Landeshauptstadt Potsdam arbeitet an der grundlegenden Aktualisierung ihres Generalbeleuchtungsplans und lädt dabei Einwohnerinnen und Einwohner zur Beteiligung ein.

Der Generalbeleuchtungsplan bildet das einheitliche, hochwertige Lichtkonzept der Stadt für die öffentliche Straßenbeleuchtung. Er soll aktualisiert werden, um neuen technischen Entwicklungen und gesetzlichen Vorgaben wie EU-Lampenverboten und Gesetzesänderungen im Bereich des Umwelt- und Immissionsschutzes gerecht zu werden. Dabei soll die Verkehrssicherheit weiterhin gewährleistet sein, unnötige Lichtverschmutzung aber zukünftig besser vermieden werden. Bereits 1994 wurde der erste sogenannte Generalbeleuchtungsplan für die Landeshauptstadt Potsdam verabschiedet; seitdem wurde er mehrfach fortgeschrieben. 

An der aktuellen Fortschreibung können und sollen die Potsdamerinnen und Potsdamer nun mitwirken. In der ersten Beteiligungsphase, die gerade gestartet ist, werden Problembereiche identifiziert. Hier sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, mitzuhelfen und bis Ende März 2026 auf der Seite https://mitgestalten.potsdam.de/de/beleuchtung bzw. direkt über https://mitgestalten.potsdam.de/de/beleuchtung/abfrage-beleuchtung Orte interaktiv auf einer Karte konkret zu markieren. Auch textliches Feedback, Hinweise und Anregungen zum Thema können auf der Seite gegeben werden.

In der kostenfreien Sonderausstellung „Licht An!“ im Potsdam Museum, die am 9. Dezember eröffnet wurde, können interessierte Potsdamerinnen und Potsdamer zudem mehr über die Geschichte der Beleuchtung der Landeshauptstadt erfahren.

Hintergrundinformationen:

Rund 18.000 Lichtpunkte sorgen in ganz Potsdam dafür, dass Menschen sich sicher bewegen können – ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto. Beleuchtung im öffentlichen Raum bedeutet mehr als Helligkeit: Sie schafft Orientierung, ermöglicht rechtzeitiges Erkennen von Gefahren und trägt wesentlich zur Verkehrs- und öffentlichen Sicherheit bei. In Potsdam sind dabei besondere und unterschiedliche Anforderungen zu berücksichtigen: Vom historischen Stadtkern über moderne Wohnquartiere und Gewerbegebiete bis zu sensiblen Naturräumen und einem vielschichtigen ÖPNV-Netz – all diese Bereiche brauchen eine Beleuchtung, die sowohl funktional als auch stadtverträglich ist.

Ein wichtiges Zukunftsthema ist dabei der bewusste Umgang mit Licht. Neue EU-Vorgaben, Regelwerke für Straßenbeleuchtung und Umwelt- sowie Immissionsschutz stehen ebenso im Fokus wie die Reduzierung von Lichtverschmutzung. Die Erweiterung des Bundesnaturschutzgesetzes unterstreicht, wie wichtig es ist, Flora und Fauna vor übermäßiger künstlicher Beleuchtung zu schützen. 

Die Landeshauptstadt Potsdam ist hier dank ihres Generalbeleuchtungsplans bereits gut aufgestellt: Viele Empfehlungen des Bundesamts für Naturschutz werden schon heute weitgehend umgesetzt. Dazu gehören insbesondere:

  • Das Vermeiden von Lichtemissionen in Bereiche, die keinen Beleuchtungszweck erfüllen.
  • Das Vermeiden von Lichtemissionen zu Zeiten, in denen keine Beleuchtung erforderlich ist.
  • Das Vermeiden überdimensionierter Beleuchtungen.
  • Die Wahl von Lampentypen mit möglichst geringer Anlockwirkung – insbesondere durch warmweiße, gelbstichige Lichtfarben.

In der praktischen Umsetzung bedeutet dies eine gezielte Ausleuchtung der Verkehrswege, die Reduzierung der Beleuchtungsstärke entsprechend des zeitlichen Verkehrsaufkommens und der Einsatz von warmweißem Licht – in Potsdam bereits flächendeckend Standard. Diese Maßnahmen sind nicht nur umwelt- und naturverträglich, sie sparen auch Kosten und verbessern die Nachtruhe der Anwohnerinnen und Anwohner.