Pressemitteilung Nr. 601 vom 11.12.2025 Entwürfe für den Stadtteilcampus Schlaatz vorgestellt

Im Potsdamer Süden entsteht bis 2032 ein offener Bildungs- und Begegnungsort
Ausstellungseröffnung Realisierungswettbewerb Stadtteilcampus Schlaatz
© Landeshauptstadt Potsdam/Friederike Herold

Oberbürgermeisterin Noosha Aubel, der Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service (KIS), Bernd Richter, und Antje Hendriks von der Wettbewerbsbetreuung Gruppe Planwerk, haben heute am Verwaltungsstandort Edisonallee die Ausstellung mit Entwürfen für den künftigen Stadtteilcampus Schlaatz eröffnet. Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse eines Realisierungswettbewerbs für das Gelände rund um die Weidenhof-Grundschule, dem Bürgerhaus und der Medienwerkstatt. Hier soll ein integrierter Lern-, Lebens- und Freizeitraum mit vielfältigen Bildungs-, Betreuungs-, Beratungs- und Freizeitangeboten für junge Menschen und Familien entstehen.

Oberbürgermeisterin Noosha Aubel sagt: „Die heute vorgestellten Siegerentwürfe zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial im künftigen Stadtteilcampus Schlaatz steckt. Sie greifen die Ideen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort auf und entwickeln daraus eine starke Vision für einen offenen, lebendigen Bildungs- und Begegnungsort. Schule, Bürgerhaus und Jugendclub sollen hier zu einem gemeinsamen Mittelpunkt des Stadtteils zusammenwachsen – ein Projekt, das die Lebensqualität im Schlaatz nachhaltig stärken wird.“

Für die Entwicklung des 1,6 Hektar großen Areals in unmittelbarer Nähe des derzeit entstehenden Sportforum Schlaatz hat der Kommunale Immobilien Service im Mai 2025 einen hochbaulich-freiräumlichen Realisierungswettbewerb ausgelobt. Die Wettbewerbsaufgabe umfasste neben der Sanierung und Erweiterung der Weidenhof-Grundschule für den Ganztagsbetrieb auch die bauliche Qualifizierung des Bürgerhauses als multifunktionales Stadtteilzentrum sowie die räumliche Anpassung für den Jugendclub Alpha. Zudem sollen ergänzende Neubauten für zusätzliche Bedarfe und klimaangepasste und attraktive Freianlagen entstehen. Grundlage für die Wettbewerbsaufgabe waren die Ergebnisse eines umfangreichen Beteiligungsverfahrens aus dem Jahr 2023 mit Akteurinnen und Akteuren der Grundschule, des Hortes, des Bürgerhauses, des Jugendclubs und der Medienwerkstatt.

Am EU-weit ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligten sich insgesamt 14 interdisziplinäre Teams au den Fachdisziplinen Architektur und Landschaftsarchitektur. Die Jury – bestehend aus Fach- und Sachpreisrichterinnen und -richtern, darunter Oberbürgermeisterin Aubel sowie Vertreterinnen und Vertreter der Architektenkammer, der Verwaltung, der angrenzenden Bildungsrichtungen und der Stadtteilarbeit – vergab in einer Sitzung am 26. November drei Preise und eine Anerkennung. Werkleiter Bernd Richter (KIS) erklärt dazu: „Ich freue mich über die qualitativ hochwertigen Beiträge im Wettbewerbsverfahren. Die drei prämierten Entwürfe leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Stadtteilzentrums Schlaatz und zeigen, wie Bürgerhaus, Jugendzentrum und Grundschule zu einem starken Campus zusammenwachsen können.“

1. Preis – NAK Architekten GmbH, Berlin
Der Siegerentwurf überzeugt durch eine klar strukturierte Gebäudekomposition und einen gut proportionierten zentralen Platz, der eine eindeutige Adresse für Schule, Hort und Bürgerhaus schafft. Die ergänzten Baukörper stärken die Identität des Ortes, während funktionale Raumstrukturen, barrierefreie Erschließung und eine flexibel nutzbare Mensa positive Impulse setzen. Der Freiraum zeichnet sich durch einen behutsamen Umgang mit dem Baumbestand, gute Übergänge zwischen Innen und Außen sowie einen multifunktionalen Schulhof aus.

2. Preis – Translocal Architecture GmbH, Dresden
Das Konzept orientiert sich an einem eingeschossigen Verbinder, der Schule, Mensa und Bürgerhaus miteinander koppelt und eine neue Adressbildung zur Magistrale schafft. Durch die bauliche Spange entstehen funktionale Einheiten für Ganztag und Hort. Der Entwurf bietet Chancen für neue Bildungsräume, weist jedoch Herausforderungen bei Barrierefreiheit, Wegeführung und Topografiegestaltung auf. Die Außenanlagen ermöglichen hohe Biodiversität und eine klare Trennung der Nutzungsbereiche.

3. Preis – Hascher Jehle Generalplanungsgesellschaft mbH, Berlin
Der dritte Preis setzt auf eine behutsame Weiterentwicklung des Bestands, ergänzt um einen dreiflügeligen Erweiterungsbau. Die Mensa bildet einen zentralen funktionalen Knoten, während Bürgerhaus und Jugendclub in die Landschaft eingebunden werden. Der Entwurf überzeugt durch kompakte Baukörper, transparente Fassadengestaltung und qualitätsvolle Freiräume, auch wenn einzelne Funktionszuordnungen noch Optimierungsbedarf aufweisen.

Im Anschluss an den Wettbewerb wird mit den drei Preisträgern ein Verhandlungsverfahren durchgeführt, an dessen Ende die Vergabe der Planungsleistungen steht. Die Fertigstellung des umfangreichen Entwicklungsprojekts ist für 2032 vorgesehen.

Alle Wettbewerbsbeiträge werden bis zum 16. Dezember 2025 in der Ausstellung im Atrium im Haupthaus des Verwaltungsstandortes Edisonallee für alle interessierten Potsdamerinnen und Potsdamer ausgestellt. Eine weitere Ausstellung im Bürgerhaus am Schlaatz befindet sich für Anfang 2026 in Planung.