Vom 16. November bis 14. Dezember 2025 zeigt das KunstHaus Potsdam die Ausstellung „Planetary Transitions: Potsdam Artist Residency“, die die aktuellen Arbeiten der Stipendiatinnen und Stipendiaten des gleichnamigen internationalen Residenzprogramms präsentiert. Das Programm der Landeshauptstadt Potsdam wird in Kooperation mit dem RIFS – Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (Helmholtz-Zentrum Potsdam) und dem DAAD durchgeführt. Es fördert seit 2024 Künstlerinnen, Künstler und Forschende, die an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Ökologie arbeiten. Ziel ist es, kreative Perspektiven auf soziale, ökologische und kulturelle Dynamiken planetarischer Transformationen zu eröffnen.
Als erste Teilnehmenden des Programms wurden 2024 Dr. Sam Spurr und Dr. Eduardo Kairuz ausgezeichnet. Gemeinsam realisierten sie das Forschungsprojekt „Lithium Unearthed: Hoffnung und Gefahren für eine grüne Zukunft“ im Rahmen ihres Forschungskollektivs Global Extraction Observatory (GEO). Ihr interdisziplinärer Ansatz verbindet Architektur, Design, Wissenschaft und gesellschaftliche Narrative, um die komplexen Verflechtungen rund um die weltweite Lithiumgewinnung sichtbar zu machen. GEO versteht Architektur als erweitertes Forschungsfeld, das neue Formen des Wissens und der visuellen Kultur zwischen künstlerischer Praxis, Wissenschaft und öffentlicher Reflexion ermöglicht.
Für das Jahr 2025 wurde der brasilianische Künstler Samir Dams als Stipendiat ausgewählt. Von Oktober bis Dezember 2025 arbeitet er in Potsdam an seinem Projekt „Comércios em Trânsito: Urban and Sustainable Perspectives in Art“. Seine künstlerische Forschung widmet sich den symbolischen Landschaften urbaner Konsumräume und deren materiellen Hinterlassenschaften. Durch den Einsatz von Recyclingmaterialien, Installationen und Fotografie untersucht Dams nachhaltige ästhetische Praktiken im Dialog mit Konsum, Abfall und kollektivem Gedächtnis.
Auch Angela Ka Ki Lee, französisch-hongkongische Architektin und Professorin, präsentiert im Rahmen dieser Ausstellung ihre Arbeiten. Lee arbeitet transdisziplinär an der Schnittstelle von Raumgestaltung, sozioökologischer Forschung und kuratorischer Praxis. Sie leitet das Studio HAAU, ein interdisziplinäres Büro, das sich mit räumlicher Ökologie und den verborgenen Stoffwechselprozessen urbaner Umgebungen beschäftigt. In ihren Projekten erforscht sie die kulturellen und ökologischen Implikationen von Energiegewinnung und Infrastruktur und verbindet Designexperimente mit partizipativen und kollektiven Forschungsansätzen.
Während des Ausstellungszeitraums verwandelt HAAU den Ausstellungsraum im KunstHaus an mehreren Terminen in ein interdisziplinäres Labor. Besuchende sind eingeladen, an Sessions mit Expertinnen und Experten teilzunehmen oder in direkten Gesprächen mit der Künstlerin eigene Perspektiven einzubringen. Mehr Informationen, Termine und Anmeldung unter: www.planetarytransitions.wordpress.com sowie unter www.potsdam.de/de/planetary-transitions-potsdam-artist-residency.
Die Fellows arbeiten während ihrer Residenz auf dem Campus des Helmholtz-Zentrums und werden bei der Vernetzung mit Forschenden am RIFS sowie mit kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen in der Region Potsdam/Berlin unterstützt.
Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, dem 16. November, um 16 Uhr statt. Bis zum 14. Dezember ist die Ausstellung im KunstHaus Potsdam mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet, montags und dienstags bleibt das Haus geschlossen. Der Eintritt ist frei.