Zum Tag der wohnungslosen Menschen, am heutigen 11. September, informiert die Landeshauptstadt Potsdam darüber, dass die Zahl der angesetzten Zwangsräumungen seit Inkrafttreten des Wohnungsnotfallhilfekonzepts in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist.
Dazu sagt die zuständige Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier: „Die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit ist eine der großen sozialen Aufgaben, die wir in Deutschland zu lösen haben - auch hier in Potsdam. Damit dies gelingt, braucht es unter anderem ganzheitliches Handeln, tragfähige Strukturen und in allem einen langen Atem. Dass sich dies lohnen kann, zeigt in beeindruckender Weise die Potsdamer Statistik der Zwangsräumungen. Eine der wichtigsten Ursachen für Wohnungslosigkeit konnte in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich zurückgedrängt werden.“
Neben der engen Kooperation mit Wohnungsunternehmen und sozialen Trägern ist die positive Entwicklung auch auf die Bündelung von Verwaltungskompetenzen in einer Fachstelle für Wohnungsnotfallhilfe zurückzuführen. Sie existiert seit 2012 und ist heute als Bereich „Soziale Wohnhilfen“ teil des Fachbereichs Wohnen, Arbeit und Integration. Gregor Jekel, zuständiger Fachbereichsleiter sagt dazu: „Trotz des stark angespannten Potsdamer Wohnungsmarkts haben wir in den vergangenen zehn Jahren bewirken können, dass immer weniger Haushalte durch Zwangsräumungen ihre Wohnung verlieren – in absoluten Zahlen und erst recht in Relation zur wachsenden Bevölkerungszahl. Dafür danke ich den Partnern der Landeshauptstadt Potsdam, die sich hier in der Wohnungsnotfallhilfe engagieren: Wohnraum erhalten – mit vereinten Kräften: dieses Motto ist aktueller denn je.“
2013 wurde das Konzept zur Weiterentwicklung der Wohnungsnotfallhilfe der Landeshauptstadt Potsdam beschlossen. Eines der Kernthemen und zentrale Zielstellung der sozialen Wohnhilfen lautet seitdem: „Wohnraum erhalten – mit vereinten Kräften.“ Die Auswertungen der Arbeitsgruppe Wohnungssicherung ergaben seinerzeit, dass Wohnungslosigkeit und daraus folgende Unterbringungsbedarfe überwiegend infolge von Zwangsräumungen entstanden. Dem Erhalt des Wohnraumes wurde daher im Konzept sehr hohe Priorität eingeräumt. Zielstellung ist seitdem, ein weiteres Ansteigen der Fallzahlen zu dämpfen beziehungsweise zu verhindern und den derzeitigen Stand an Wohnungsnotfällen nicht ansteigen zu lassen
Die wichtigste Kennzahl, um den Erfolg dieses Ansatzes zu messen, ist die Zahl der angesetzten Zwangsräumungen. Denn diese stellen den letzten Schritt auf dem Weg zum Wohnungsverlust dar, der mit Mietvertragsverletzungen beginnt und über Kündigungen und Räumungsklagen letztlich zum Wohnungsverlust durch Zwangsräumungen führt. In jedem dieser Schritte können Angebote der Arbeitsgruppe Wohnungsnotfallhilfe dabei helfen, den Wohnungsverlust zu vermeiden.
Die Grafik der angesetzten Zwangsräumungen in Potsdam von 2013 bis 2022 macht deutlich, dass die Zahl der angesetzten Zwangsräumungen seit Inkrafttreten des Wohnungsnotfallhilfekonzepts in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist.