Pressemitteilung Nr. 350 vom 15.08.2024 Neue Mitglieder für den Naturschutzbeirat gesucht

Fünfjährige Amtsperiode geht zu Ende / Fachkundige Ehrenamtler können sich bewerben
Die Vorsitzende des Potsdamer Naturschutzbeirats, Susan Fischer, mit dem Fachbereichsleiter Klima, Umwelt und Grünflächen, Lars Schmäh.
© LHP/Markus Klier

Die Vorsitzende des Potsdamer Naturschutzbeirats, Susan Fischer, mit dem Fachbereichsleiter Klima, Umwelt und Grünflächen, Lars Schmäh.

Der Naturschutzbeirat der Landeshauptstadt Potsdam schließt Ende des Jahres eine Amtsperiode ab. Ab Januar 2025 sind neue Kandidaten für das Gremium sowohl für die Mitgliedschaft als auch für die Mitwirkung als Stellvertreter gesucht. Insgesamt setzt sich der Beirat aus sieben Mitgliedern mit jeweils einem Stellvertreter zusammen. Dabei ist auf die gleichmäßige Besetzung mit Frauen und Männern zu achten.

Im Beirat mitwirken können Menschen, die im Naturschutz und der Landschaftspflege besonders fachkundig und erfahren sind. Unter besonderer Fachkunde sind vor allem fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Botanik, Zoologie, der Ökologie, der Landschaftspflege, der Landschaftsplanung oder verwandten Gebieten zu verstehen. Darüber hinaus werden gute Ortskenntnisse des Stadtgebietes von Potsdam und eine längere erfolgreiche Tätigkeit für den Naturschutz und die Landschaftspflege vorausgesetzt.

Die Landeshauptstadt Potsdam ruft alle interessierten fachkundigen Bürger und Bürgerinnen auf, ihre Bereitschaft zur Mitarbeit im Naturschutzbeirat schriftlich zu bekunden und sieht den Bewerbungen mit aussagekräftigen Angaben zur Person, Nachweis der Fachkunde und Angaben zur derzeitigen Tätigkeit mit großem Interesse entgegen. Es wird gebeten, die schriftlichen Bewerbungen bis spätestens zum 30. September 2024 an die Landeshauptstadt Potsdam, Bereich Umwelt und Natur, Friedrich-Ebert-Str. 79/81, 14469 Potsdam zu senden.

Der Naturschutzbeirat unterstützt mit ehrenamtlichen Mitgliedern, die beruflich oder in Ihrer Freizeit einen intensiven Bezug zum Naturschutz haben, fachlich die Untere Naturschutzbehörde der Stadt oder weist auch auf naturschutzfachliche Fehlentwicklungen bzw. Probleme hin.

In der zurückliegenden fünfjährigen Amtsperiode hatte der Beirat fachliche Unterstützung bei zahlreichen Bescheiden der Naturschutzbehörde zu beantragten Baumfällungen, Niststättenbeseitigungen, Beeinträchtigungen von streng geschützten Arten, Eingriffen in Naturschutzflächen oder geschützte Biotope gegeben und Vorschläge für geeignete Kompensationsmaßnahmen beurteilt oder unterbreitet. Besondere Schwerpunkte waren dabei der Umgang mit Alteichen, die vom Heldbock-Käfer besiedelt sind, sowie der Erhalt von Altbaumbeständen, die eine besondere Rolle für Höhlenbrüter und Fledermäuse spielen. Für den sehr seltenen Heldbock hat Potsdam eine hohe Verantwortung, da sich hier beachtliche Bestände der sehr seltenen Käferart konzentrieren. Neben den historischen Gartenanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit ihrem bemerkenswerten Artenreichtum stehen hinsichtlich des Klimawandels und den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen zunehmend öffentliche Grünflächen im Fokus des Naturschutzbeirates. Wie können die unterschiedlichsten Erholungsbedürfnisse der Potsdamerinnen und Potsdamer in Einklang mit der Sicherung wertvoller naturschutzfachlicher Grünstrukturen als Lebensräume gebracht werden? Welche Herausforderungen gibt es bei der Anlage und Unterhaltung dieser Flächen?

Viel Zeit nehmen im Beirat Fragen der Stadtentwicklung, zum Beispiel gegenwärtig die Entwicklung des Quartiers in den ehemaligen Krampnitzkasernen, ein. Weiterhin spielen die touristische Nutzung sowie die Freizeitnutzung in Schutzgebieten, insbesondere im Bereich der Gewässer, eine ganz zentrale Rolle ein. Unter dem stetig steigenden Nutzungsdruck leiden zum Beispiel geschützte Uferbereiche und Tierarten, die hier ihre Lebensräume haben. Regelmäßig kommt der Naturschutzbeirat mit Gästen sowie im Rahmen von Exkursionen auch in den direkten Austausch mit Akteuren zu solchen Projekten.

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