
Zum diesjährigen Weltflüchtlingstag am 20. Juni ruft die Beauftragte für Migration und Integration der Landeshauptstadt Potsdam, Dr. Amanda Palenberg, dazu auf, ein Zeichen der Solidarität mit Menschen auf der Flucht zu setzen: „In einer Zeit, in der migrationspolitische Maßnahmen zunehmend auf Abschottung setzen, ist es notwendiger denn je, die Rechte Schutzsuchender zu verteidigen – auch auf kommunaler Ebene. Potsdam hat sich offiziell zum sicheren Hafen bekannt – das ist mehr als nur Symbolik. Gerade jetzt müssen wir konkret zeigen, was das heißt: Menschen aufnehmen, Perspektiven schaffen, Rechte schützen. Was an den Außengrenzen der EU – und zunehmend auch an deutschen Landesgrenzen – passiert, darf uns nicht kaltlassen. Wenn das Recht auf Asyl systematisch ausgehöhlt wird, müssen Städte wie Potsdam Haltung zeigen – für Menschenrechte, für Menschlichkeit. Die aktuellen politischen Entwicklungen stellen das individuelle Recht auf Asyl zunehmend in Frage. Illegale Zurückweisungen an den EU- und den deutschen Außengrenzen, vermehrte Abschiebungen selbst gut integrierter Menschen und die Einschränkung von Sozialleistungen – etwa durch die Bezahlkarte – zeigen deutlich: Allgemeine Menschenrechte stehen unter Druck.“
Laut der Beauftragten Dr. Amanda Palenberg hat Potsdam in den vergangenen Jahren klar Haltung gezeigt, indem:
- Potsdam sich als einzige Kommune in Brandenburg gegen die Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerberleistungen entschieden hat.
- Potsdam die wohnungsähnliche Unterbringung ausbaut und an einem Belegungskonzept arbeitet, welches besonders Gruppen in den Fokus nimmt, die am freien Wohnungsmarkt wenig Chancen haben.
„Solidarität zeigt sich nicht in Worten, sondern im konkreten Handeln: in der Unterbringung, in der Beratung, in den Entscheidungen über Aufenthaltsperspektiven. Städte wie Potsdam können hier Vorbilder sein – und sind es vielerorts bereits“, sagt Dr. Amanda Palenberg.
Vor dem Hintergrund des Weltflüchtlingstages lädt die Beauftragte für Migration und Integration gemeinsam mit dem Migrantenbeirat der Landeshauptstadt Potsdam und dem Interreligiösen Forum Potsdam zur Veranstaltung „Kurdistan im Fokus – Erfahrungen einer Delegationsreise“ am Montag, den 23. Juni 2025 um 17:30 Uhr im Frauenzentrum am Alten Markt 6 ein.
Im Mittelpunkt des Abends stehen die Erfahrungen einer Delegationsreise nach Kurdistan, bei der unter anderem Gespräche mit abgeschobenen Menschen geführt wurden. Gemeinsam mit Gästen aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft sollen die Fragen diskutiert werden: Was bedeutet Rückführung konkret? Welche Verantwortung trägt Deutschland? Wie steht es um die Menschenrechte – international wie lokal?
Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.