Die Landeshauptstadt feiert mit der Genossenschaft PWG 1956 die nahende Fertigstellung der neuen Häuser in der Potsdamer Mitte. „Unser Dank gilt den Genossenschaften, heute allen voran der PWG 1956, und privaten Bauherren, die trotz der Widrigkeiten in den vergangenen Jahren weitergebaut haben und die der Potsdamer Mitte nun eine neue Lebensader geben. 34 Jahre nach dem Beschluss der ersten frei gewählten Stadtverordnetenversammlung nach der Wende, sich bei der Entwicklung der Stadt wieder behutsam dem historischen Stadtgrundriss anzunähern, stehen wir nun vor der Vollendung eines weiteren Bausteins am wunderschönen Alten Markt. Hier haben Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und Bauherren bewiesen, dass Stadtentwicklung von Potsdamerinnen und Potsdamern für Potsdamerinnen und Potsdamer erfolgreich realisiert werden kann. Das neue Quartier mit vielen bezahlbaren Neubau-Mietwohnungen der Genossenschaften sowie Gewerbe, Kultur und Dienstleistungen im Herzen der Stadt wird ein Erfolg. Der Zuspruch bei der Vermietung der Wohnungen zeigt dies bereits,“ sagte Oberbürgermeister Mike Schubert.
„Vom Alten Markt aus sehen wir nun, wie wichtig und richtig es war, hier eine Leitfassade errichten zu lassen und dem Platz damit einen ganz besonderen Rahmen zu geben. Dazu haben die Stadtverordneten in einem langen Prozess im Jahr 2010 den Beschluss gefasst“, so Schubert weiter. Einen besonderen Dank richtete Schubert auch an den Sanierungsträger Potsdam sowie die für die Entwicklung der Potsdamer Mitte zuständigen Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung.
Die PWG 1956 errichtet in der Anna-Zielenziger-Straße zwischen Alter Markt und Friedrich-Ebert-Straße alle Gebäude für Wohnen, Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen oder Ausstellungen. Insgesamt entstehen im sogenannten Block III in der Potsdamer Mitte 14 neue Gebäude mit rund 100 Wohnungen und rund 15 Gewerbeeinheiten in den Erdgeschossen. „Es ging uns immer darum, im Herzen der Stadt einen attraktiven Nutzungsmix aus bezahlbarem Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen zu schaffen. Mit der Vergabe der Grundstücke, die ausdrücklich nicht auf den Höchstpreis, sondern auf die Nutzungs- und Gestaltungskonzepte ausgerichtet war, können wir nun einen Erfolg feiern. Unser Dank und Respekt gilt der PWG 1956 und der Wohnungsgenossenschaft Karl Marx sowie allen privaten Bauherren, die die vor nunmehr sechs Jahren eingereichten Konzepte in dem umfangreichen Vergabe- und Genehmigungsverfahren auch umgesetzt haben. Damit haben alle, sowohl Bauherren als auch Stadtverwaltung und Politik, ihren Beitrag für eine lebendige Potsdamer Innenstadt geleistet. Ich bin mir sicher, dass wir dies in den kommenden beiden Quartieren, den sogenannten Blöcken IV und V, ebenso erfolgreich umsetzen können und gemeinsam insbesondere mit der Pro Potsdam weiteren neuen Wohnraum zu bezahlbaren Preisen mitten in der Stadt schaffen“, sagte Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt.
„Die Landeshauptstadt Potsdam hat mit dem Beschluss, die historische Mitte wiederherzustellen, eine zukunftsweisende und stadtraumprägende Entscheidung getroffen. Dazu gehörte Mut – und eine Vision. Eine Vision, wie Potsdam aussehen soll, wie hier im Herzen der Stadt gelebt und gearbeitet werden soll, wie Begegnung und Gemeinschaft entsteht. Für die Umsetzung dieser herausragenden und herausfordernden Aufgabe braucht es Bauherren, die diese Vision teilen, sich zu eigen machen und Verantwortung für und in der Potsdamer Mitte übernehmen“, erklärte Bert Nicke, Geschäftsführer des Sanierungsträger Potsdam. „Die Rolle der PWG 1956 ist hierbei besonders hervorzuheben: Unter Beachtung des Leitbautenkonzeptes schafft sie bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt. In der Anna-Zielenziger-Straße hat sie sogar ein zusätzliches Los übernommen, nachdem ein Bauherr von seinem Vorhaben zurückgetreten ist. Darüber hinaus leistet die PWG einen großen Teil der gemeinsamen Baulogistik-Koordination aller Bauherren im Block III: Damit trägt sie ganz wesentlich zum Gelingen all dieser Bauvorhaben bei.“
Den Grundstein zur heutigen Entwicklung haben die Stadtverordneten mit dem Beschluss zur „behutsamen Wiederannäherung an das charakteristische, gewachsene historische Stadtbild“ am 24. Oktober 1990 gelegt. Weitere Meilensteine waren die Festsetzung des Sanierungsgebietes „Potsdamer Mitte“ im Dezember 1999, der Beschluss zum Integrierten Leitbautenkonzept 2010 sowie das Ausschreibungsverfahren im Jahr 2017 bis 2018. Um einen Beitrag zur Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum zu leisten, wurden bei der Vergabe der Baugrundstücke Angebote mit gefördertem und/oder mietpreisgebundenem Wohnraum, für Selbstnutzer sowie Nutzungsangebote für öffentliche Einrichtungen für Kultur und Bildung besonders bewertet. Die Grundstücksvergabe erfolgte zu einem gutachterlich festgestellten Festpreis, nicht wie andernorts üblich im Höchstgebotsverfahren. Es gab 82 Interessierte für neun Bau-Lose. Insgesamt entstehen derzeit 14 neue Häuser im sogenannten Block III, dem neuen Innenstadt-Quartier am Alten Markt und Steubenplatz.