Neptunbassin mit Stahl-Nebel-Lichtskulptur "Neptuns Triumph", Raiko Epperlein und Rainer Fürstenberg, 2004

Stahlrohr gebogen, Maße Bassin: L 7500 cm, B 3500 cm

Wirft der interessierte Spaziergänger Geld in dem aufgestellten Automat am Neptunbassin, setzt sich eine Illumination mit Wasserfontänen in Gang. Die aus dem Wasser ragenden historischen
Sandsteinskulpturen und die modernen Metallobjekte werden dann in eine Hülle aus Licht und feinen Wassertröpfchen getaucht.

Die moderne Installation ersetzt Teile der um 1749 gefertigten Skulpturengruppe "Neptuns Triumph". Zur BUGA 2001 fand eine Restaurierung des Bassins statt und daran schloss im Jahr 2004 die Installation der Stahl-Nebel-Lichtskulptur des Lichttechnikers Raiko Epperlein (*1975) und des Bildhauers Rainer Fürstenberg (1961-2013) an.

In einem Streitwagen bewegt sich der römische Gott der Gewässer Neptun mit der umworbenen Thetis durch das Bassin. Stahlrohre imitieren einen Neptun, der sich mit erkennbar vorgestrecktem spitzen Knie und eine zu einer Diagonale erhobenen, den Raum durchschneidenden Lanze, imposant erhebt. Hinter ihm fügt sich das harte Metall zu weichen Rundungen und Schnörkeln einer Thetis. Wegen der besonderen Beziehung zu heiligen Pferden wählte Neptun wohl jene zugstarken Tiere, um seinen Wagen von ihnen ziehen zu lassen. Deren elegante Schwünge verkörpern die Umrisse der historischen Vorgänger. Ehrenvoll flankiert werden sie von sechs größtenteils noch erhaltenen Tritonen - angeführt von einem bereits restaurierten Triton. Dieses Zwitterwesen aus Mensch und Wassertier ragt mit seinem muskulösen Oberkörper aus dem Wasser, während der Unterleib mit den zwei schuppigen Schwänzen im Wasser verbleibt. Die Hände führen ein schneckenförmiges Muschelhorn an den Mund, um trompetend die Ankunft des Wassergottes kundzutun. Ihn begleitet ein aus Stahlrohr gebogener abstrahierter Triton, der seinen historischen Vorgänger ersetzt. Elegant ahmt die Biegung des Stahlrohres den kraftvollen Körperschwung des Originals nach und endet in einer dem Rund der Schneckentrompete assoziierenden Spirale. Das Schlusslicht bilden zwei Delfine mit den auf ihnen reitenden Nymphen Amphitrite und Fortuna. Auch diese sind nur zum Teil erhalten und durch stilisierte Nachfolger aus gebogenem Stahlrohr ersetzt.

Neptuns Triumph entspricht eine seit Jahrhunderten in Europa übliche Darstellung Neptuns inmitten von Meerwesen in Brunnen. Die Stahl-Nebel-Lichtskulptur zeigt eine treffende Verbindung zwischen den historischen Vorbildern und seinen modernen, teils abstrakten Nachahmern. Mit ihrer Illumination verschaffen die Künstler dem Meeresgott Neptun seinen würdigen und imposanten Auftritt.

Adresse

Neptunbassin mit Stahl-Nebel-Lichtskulptur "Neptuns Triumph"
Neuer Lustgarten
14467 Potsdam
Deutschland