Bürgerservice nach Cyberattacke eingeschränkt

Rathaus Potsdam
© F. Daenzer
Rathaus Potsdam (Foto: F. Daenzer)

Die Landeshauptstadt Potsdam hat die Internetverbindung der Verwaltung abgeschaltet und ist seit Mittwochnachmittag, 21. Januar 2020, nicht mehr per E-Mail erreichbar. „Wir haben unsere Systeme aus Sicherheitsgründen offline gestellt, weil wir von einer illegalen Cyberattacke ausgehen müssen“, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die betroffenen Systeme der Verwaltung baldmöglichst wieder eingeschaltet werden und wir wieder sicher arbeiten können. Bis dahin bitten wir um Geduld bei allen Anliegen, die die Bürgerserviceeinrichtungen betreffen“, so Schubert weiter. Aktueller Stand Donnerstag 11 Uhr (23. Januar 2020): Heute bleibt die Leitung weiter offline. Wie lange es dauert, kann derzeit nicht abgeschätzt werden.

Die Kolleginnen und Kollegen der Bürgerserviceeinrichtungen versuchen so viele Aufgaben wie möglich zu ermöglichen, allerdings steht der Service nur eingeschränkt zur Verfügung. 

- Trauungen finden uneingeschränkt statt
- KfZ-Behörde kann derzeit keine Leistungen anbieten
- Express-Reisepässe können gegen eine erhöhte Gebühr im Bürgerservice anderer Städte und Gemeinden beantragt werden
- Vorläufige Reisepässe können im Bürgerservice der Stadt beantragt und ausgestellt werden
- Anträge auf neuen Personalausweis, neuen Reisepass sehr eingeschränkt möglich
- im Bürgerservice werden aktuell keine neuen Termine vereinbart, weil nicht sicher ist, ab wann der Service wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht
- Telefon und Fax stehen ohne Probleme zur Verfügung
- bei Fragen stehen die Behördennummer 115 sowie die zentrale Nummer 0331 2890 zur Verfügung, dort werden Sie auch an die zuständigen Kolleginnen und Kollegen weitergeleitet

- im Standesamt sind keine Beurkundungen möglich

In den vergangenen 48 Stunden vor dem Abschalten der Internetleitung sind in zentralen Netzzugängen der Landeshauptstadt zahlreiche Ungereimtheiten festgestellt worden. Hintergrund ist eine Schwachstelle im System eines externen Anbieters, worüber versucht wird, von extern unautorisiert Daten der Landeshauptstadt abzurufen oder Schadsoftware zu installieren. Um den Schaden zu analysieren und um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten sind externe IT-Sicherheitsfirmen und IT-Forensiker beauftragt, die IT-Spezialisten der Verwaltung bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Landeshauptstadt hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt und die für IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlichen Landesstellen informiert.

Durch das Abschalten der Netzwerkverbindungen kann die Verwaltung derzeit keine E-Mails senden oder empfangen. Auch sämtliche Verfahrenssoftware kann aktuell nur eingeschränkt genutzt werden. Insbesondere Anträge von Personalausweisen und Reisepässen bzw. An- und Ummeldungen sind derzeit nicht möglich. Die Telefone sind davon nicht betroffen.  

Aktuelle Informationen zum Stand der Arbeiten kommunizieren wir an dieser Stelle sowie auf Twitter www.twitter.com/lh_potsdam.