Verwaltungsstab für Hilfe der Menschen aus der Ukraine eingesetzt

Städte-Bündnis Sichere Häfen steht bereit, sich der Herausforderung zu stellen
Rathaus hisst die Ukraine-Flagge.
© Landeshauptstadt Potsdam
Rathaus hisst die Ukraine-Flagge. Foto: Landeshauptstadt Potsdam

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert hat heute den Verwaltungsstab zur Hilfe für Menschen aus der Ukraine eingesetzt. Der geschäftsbereichsübergreifend und mit dem kommunalen Wohnungsunternehmen besetzte Stab wird geleitet von der Beigeordneten für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier, sowie Bernd Richter, Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service, und tagt ab Montag. Zudem hat das Bündnis der Städte Sicherer Häfen eine Erklärung erarbeitet: „Wir Städte des Bündnisses Städte Sicherer Häfen stehen bereit, um die Menschen aufzunehmen, damit sie in Sicherheit leben können. Sie haben unsere volle Solidarität“, so Schubert. „Unser Appel ist: Menschen schützen, Betroffene unterstützen, für friedliches Miteinander eintreten!“, heißt es in der Erklärung.

Als Oberbürgermeister der koordinierenden Stadt und Mitbegründer des Bündnisses Städte Sicherer Häfen, einer kommunalen Wertegemeinschaft aus 120 Städten, die sich seit 2019 für das Ende der Lager an den europäischen Außengrenzen engagiert, fordert Schubert gemeinsam mit anderen Bündnis-Städten die Vorbereitungen auf mögliche Szenarien einer neuen Flüchtlingskrise im Zuge des Ukrainekrieges. „Dazu muss in den Dialog mit den Kommunen getreten werden. Denn schon morgen können wir vor einer noch größeren Herausforderung als 2015 stehen, wenn mehrere Tausende Menschen Zuflucht aus dem Krieg suchen und in unseren Städten, Kommunen und Gemeinden aufgenommen werden. Wir sind bereit, uns dieser Herausforderung zu stellen. Im Namen der Lead City des Bündnisses Städte Sicherer Häfen fordere ich den Bund auf, Vorkehrungen zu treffen und die kommunale Aufnahme vorbereiten“, so Schubert. Bereits am Freitagmorgen hat eine Abstimmung zur Aufnahme von Menschen aus der Ukraine mit dem Land Brandenburg stattgefunden. „Wir lassen zahlreiche Möglichkeiten von Unterkünften prüfen und orientieren uns dabei an den Zahlen, die das Land Brandenburg derzeit erarbeitet. Eins steht dabei aber fest: Eine Unterbringung in Sporthallen wird es nicht geben.“

Seit gestern sind auch mehrere Hilfeangebote von Potsdamerinnen und Potsdamern bei der Stadtverwaltung eingegangen, um bei Bedarf Menschen aus der Ukraine unterzubringen. Um diese Angebote koordinieren zu können, hat die Verwaltung die E-Mail-Adresse Ukraine-helfen@rathaus.potsdam.de eingerichtet. Alle Hilfeangebote können an diese Adresse der Koordinierungsstelle gesendet werden. „Ich danke allen Potsdamerinnen und Potsdamern, die sich spontan bereit erklären, Wohnraum zur Verfügung zu stellen oder auf eine andere Art helfen zu wollen. Ich bin froh und dankbar, Oberbürgermeister einer Stadt sein zu dürfen, deren Bürgerinnen und Bürger immer wieder gezeigt haben und nun auch wieder zeigen, dass Sie solidarisch mit Menschen sind, die von Flucht und Vertreibung betroffen sind“, so Schubert.

In Potsdam leben derzeit knapp 1000 Ukrainerinnen und Ukrainer sowie zahlreiche Deutsche mit ukrainischen Wurzeln. Ebenso leben derzeit etwa 1300 russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Potsdam. „Ich habe persönlich Anfang der 1990er Jahre in Berlin erlebt, welch giftige Wirkung der Krieg auf dem Balkan auch fernab der alten Heimat auf die Menschen hier entwickeln konnte. Gerade jetzt dürfen Sie den Kontakt untereinander und die Kommunikation miteinander nicht abbrechen. Stehen Sie gemeinsam ein für eine tolerante, weltoffene Gesellschaft. Wir sind an Ihrer Seite. Lassen Sie uns gemeinsam stark bleiben. Achten wir gemeinsam darauf, dass der Krieg uns nicht entzweit. Stehen wir füreinander in Toleranz und Menschlichkeit ein. Und stehen wir zueinander“, sagt Mike Schubert.