Rettungssimulator und kostenlose Fahrradcodierungen: Sehr reges Interesse am „Tag der Verkehrssicherheit“

Der Beigeordnete Bernd Rubelt und der Radverkehrsbeauftragte Torsten von Einem inmitten der Partner des Tags der Verkehrssicherheit auf dem Luisenplatz
© Der Beigeordnete Bernd Rubelt und der Radverkehrsbeauftragte Torsten von Einem inmitten der Partner des Tags der Verkehrssicherheit auf dem Luisenplatz
Der Beigeordnete Bernd Rubelt und der Radverkehrsbeauftragte Torsten von Einem inmitten der Partner des Tags der Verkehrssicherheit auf dem Luisenplatz. Foto LHP/ Markus Klier

Auf sehr reges Interesse stieß am heutigen Samstag, 09. April 2022, der „Tag der Verkehrssicherheit“ auf dem Potsdamer Luisenplatz. Veranstaltet wurde er von der Polizeiinspektion Potsdam gemeinsam mit der Landeshauptstadt Potsdam, dem Polizeipräsidium und weiteren Unterstützern. Viele Bürgerinnen und Bürger waren zwischen 10 und 14 Uhr vor Ort und konnten sich über die zahlreichen informativen Aktionen für Groß und Klein freuen, die die Polizei, die Stadt Potsdam und Unterstützer wie der ADAC, die Deutsche Verkehrswacht, der ADFC, die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Brandenburg, der VCD und die Schutzengel der Kampagne „Lieber sicher, lieber leben“ vor Ort anboten.

Den Beginn der diesjährigen Radsaison wollten die Akteure der Veranstaltung zum Anlass nehmen, alle Verkehrsteilnehmer zu gegenseitiger Rücksichtnahme und verantwortungsvollem Verhalten im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Mit vor Ort an diesem Tag waren auch der Leiter der Polizeiinspektion Potsdam, PD Christian Hylla, die Leiterin des Sachbereiches Verkehrsangelegenheiten im Stab des Polizeipräsidiums, EPHK´in Ute Döpke, und die Koordinatorin des Sachbereiches Prävention der Polizeiinspektion Potsdam, PHK´in Juliane Mutschischk sowie als Vertreter der Landeshauptstadt Potsdam der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt.

Ein besonderes Augenmerk beim „Tag der Verkehrssicherheit“ lag auf der Situation der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer. PD Christian Hylla, Leiter der Polizeiinspektion Potsdam: „Nicht nur viele Potsdamerinnen und Potsdamer, sondern auch Touristinnen und Touristen erkunden und befahren die Stadt zunehmend auf zwei Rädern. Wir wollen, dass sie dabei sicher sind. Unser Ziel ist es, die Zahl der Verkehrsunfälle zu senken, ebenso wie die Zahl der Fahrraddiebstähle. Straftaten werden wir auch weiterhin konsequent verfolgen. Außerdem möchten wir mit Präventionsarbeit und Schwerpunktkontrollen auch zukünftig die Potsdamerinnen und Potsdamer weiter für diese Themen sensibilisieren.“

Erste Polizeihauptkommissarin Ute Döpke, Leiterin der Sachbereiches Verkehrsangelegenheiten im Stab des Polizeipräsidiums: „,Vorbeugen ist besser als Heilen‘, wenige Worte, die jeder kennt. Regelmäßig werden sie im Zusammenhang mit gesundheitlichen Themen genutzt. Dabei stehen diese buchstäblich auch für die Verkehrssicherheit. Das Verständnis aller Verkehrsteilnehmenden für die Einhaltung der geltenden Regeln im Straßenverkehr und die gegenseitige Rücksichtnahme helfen Risiken im Straßenverkehr zu minimieren und somit Verkehrsunfälle zu vermeiden. Oft sind es kleine Details, die ein Jeder dazu beitragen kann. Die Polizei übernimmt hierfür als ein Akteur der Verkehrssicherheitsarbeit Verantwortung und bietet, so wie am heutigen Samstag in Potsdam, allen Verkehrsteilnehmenden Tipps, Hinweise und Informationen für ein Mehr an Sicherheit im Straßenverkehr.“

Beim Aktionstag hatten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich darüber zu informieren, was bei der Verkehrssicherheit eines Fahrrads zu beachten ist. Ebenfalls konnten sich die Teilnehmenden beraten lassen, wie sie ihr Fahrrad vor Diebstahl schützen können. Polizisten auf Dienstfahrrädern waren zudem im Umfeld des Luisenplatzes unterwegs und sprachen dabei gezielt Radfahrerinnen und Radfahrer an und verteilten Flyer. Im Rahmen des Tages der Verkehrssicherheit stellte die Polizei zudem zwei der neuen Dienstfahrräder der Polizeidirektion West der Öffentlichkeit vor. Diese sind Ersatzbeschaffungen für ältere Dienstfahrräder im Bestand der Polizeidirektion West und werden von den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten des Wach- und Wechseldienstes bei der Ausübung ihrer Tätigkeit genutzt.

84 Radbesitzerinnen und -besitzer nutzten die Möglichkeit, direkt einen Tipp umzusetzen – und ließen ihr Rad codieren. Hierbei werden Fahrräder mit einer individuellen, personengebundenen Buchstaben- und Zahlenkombination versehen, welche unauslöschlich in den Fahrradrahmen eingraviert wird. Diese Individualnummer ermöglicht somit eine konkrete Eigentümerzuordnung – und macht das Fahrrad damit für Diebe unattraktiv. Denn zum einen wird der Wiederverkauf des gestohlenen Rads deutlich erschwert, zum anderen kann die Polizei den tatsächlichen Eigentümer durch den Code schnell nachvollziehen. Bereits im vergangenen Jahr hat der Sachbereich Prävention der Polizeiinspektion Potsdam zirka 1.000 Fahrräder individuell codieren können. Auf Grund der Wetterlage war die Fahrradcodierung bereits im Vorfeld auf das Gelände der Polizeiinspektion Potsdam in der Henning-von-Tresckow-Straße 9 – 13 verlegt worden.

Wer sein Fahrrad in Potsdam ebenfalls codieren lassen möchte und dafür beim „Tag der Verkehrssicherheit“ keine Möglichkeit hatte, kann beim Sachgebiet Prävention der Polizeiinspektion Potsdam per E-Mail an codierungpm.pipdm@polizei.brandenburg.de einen ganz individuellen Termin vereinbaren. Außerdem ist geplant, im weiteren Verlauf des Jahres wieder mehrere Termine für kostenlose Fahrradcodierungen anzubieten. Diese veröffentlichen wir in unserem Bürgerportal unter www.polizei.brandenburg.de.

Auch die anderen Angebote auf dem Luisenplatz fanden bei den Bürgerinnen und Bürgern großen Anklang: So konnten Erwachsene auf einem Fußgängerparcours mit speziellen Rauschbrillen testen, wie sich ein Rausch auf ihre Fähigkeiten auswirkt. Ebenfalls erhielten sie Informationen über die (Aus-)Wirkungen des Genusses von Alkohol und Drogen. Die Deutsche Verkehrswacht hatte für den Tag zudem einen Radparcours aufgebaut, auf dem die Teilnehmenden mit zur Verfügung gestellten Pedelecs ihr Können unter Beweis stellen konnten. Wer sein eigenes Fahrrad einmal gründlich auf Sicherheit überprüfen lassen wollte, konnte dies beim ADAC tun.

Für besonders mutige Erwachsene oder jugendliche Fahranfänger hatte die Polizei einen Rettungssimulator vor Ort – und dieser war sehr beliebt, wie die lange Schlange vor dem Simulator bewies. Darin konnten diese üben, wie man sich aus einem auf dem Dach liegenden Fahrzeug befreit. Weiter konnte man an einem sogenannten Lichttunnel sehr realistisch sehen, wie sich richtige Bekleidung und Beleuchtung auf die Sichtbarkeit im Straßenverkehr auswirkt. Für die jungen Besucher war ebenfalls gesorgt: Neben Streifenwagen und Polizeimotorrädern der Verkehrspolizei „zum Anfassen“ konnten Fotos mit den Schutzengeln der Kampagne „Lieber sicher, lieber leben“ gemacht werden.

Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam: „Mit den unterschiedlichen Aktionen und Stationen vor Ort wollen wir heute mit allen beteiligten Akteuren für die notwendige Aufmerksamkeit für das wichtige Thema Verkehrssicherheit sorgen. Denn das geht uns alle an. So möchte doch jeder Verkehrsteilnehmer, unabhängig davon wie er mobil ist, sicher ans Ziel kommen und niemanden gefährden. Vorsichtig und vorausschauend fahren und gegenseitig Rücksicht nehmen ist dabei besonders wichtig, um die schwächeren Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr zu schützen.  Aber auch die Strukturen und Infrastrukturen vor Ort sind ein wichtiger Baustein, damit gerade zu Fuß gehende und Radfahrende sich im Verkehr sicher fühlen können. Hier sind wir in Potsdam auf einem guten Weg – wir setzen wichtige Bausteine, wie die Rad- und Fußverkehrskonzepte um und planen derzeit verkehrssichere, autoarme Quartiere in der Innenstadt, im Schlaatz und für Krampnitz. Dabei sind wir interkommunal in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Brandenburg sehr gut vernetzt und gemeinsam aktiv – seit Februar stärke ich für die Landeshauptstadt als stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft dieses Engagement weiter.“

Auch wenn der „Tag der Verkehrssicherheit“ nun vorbei ist – die Veranstaltung stellte nur den Auftakt für weitere Maßnahmen der Polizei dar, mit denen sich die Polizeiinspektion Potsdam zum Ziel gesetzt hat, sowohl die Unfallzahlen aber auch die Anzahl der Fahrraddiebstähle zu senken. So werden bspw. in den kommenden Wochen verstärkt Verkehrskontrollen durchgeführt, bei denen Radfahrer und Fahrer von Kraftfahrzeugen auf Fehlverhalten aufmerksam gemacht und zu richtigem Verhalten sensibilisiert werden. Zusätzlich zu den weiteren kostenlosen Fahrradcodierungen, die in diesem Jahr geplant sind, hat das Sachgebiet Prävention der Polizeiinspektion Potsdam 172 Wohnungsverwaltungen bzw. Wohnungsgesellschaften angeschrieben und diesen Tipps zur Vermeidung von Einbrüchen gegeben. Um die Anzahl der Fahrraddiebstähle zu senken, wurde den Verwaltungen auch ein Plakat mit Hinweisen zur Verfügung gestellt, welches sie in ihren Miethäusern öffentlich aushängen können.

Demnächst wird sich der Sachbereich Prävention der Polizeiinspektion Potsdam auch mit Fahrradhändlern in Verbindung setzen und Flyer „IHR RAD? UNSER RAT!“ übergeben. Diese durch die Polizeidirektion West in diesem Jahr neu erstellten Flyer sollen interessierten Fahrradkäufern schon beim Kauf eines neuen Rades mit an die Hand gegeben werden, damit das neu erworbene Fahrrad auch bei seinem Eigentümer bleibt. Kurz und knapp werden darin wertvolle Hinweise und Tipps zur Sicherung von Fahrrädern gegeben. Weitergehende Informationen erhalten Interessierte über einen aufgedruckten QR-Code.