Klimagipfel in Bad Salzuflen: Schüler aus ganz Deutschland diskutieren über Klimaschutz

Jugendliche der Masterplankommunen treffen sich im Kreis Lippe – auch Potsdam ist dabei
Schülerklimagipfel Bad Salzuflen (c) Michael Trappmann
© Schülerklimagipfel Bad Salzuflen (c) Michael Trappmann
Schülerklimagipfel Bad Salzuflen (c) Michael Trappmann

Über den Klimaschutz diskutieren nicht nur Politiker in Brüssel, Berlin oder – gerade zurückliegend – in Katowice: Rund 450 Schüler, Lehrer und MasterplanmanagerInnen fanden sich am 22. November 2018 auf dem Schüler-Klimagipfel im Stadttheater Bad Salzuflen zusammen, um dieses Thema zu diskutieren. Die Veranstaltung sollte bei den Teilnehmenden das Bewusstsein für den Klimawandel weiter schärfen und Handlungsmöglichkeiten für das Gelingen der Klimawende aufzeigen. Der Kreis Lippe, die EnergieAgentur.NRW und die Agentur GetPeople e.K. haben zu dem Gipfel eingeladen. „Klimaschutz geht alle an, auch Kinder und Jugendliche. Wie verschiedene Projekte dazu aussehen die vor Ort durchgeführt werden können, zeigt auch der ‚Masterplan 100 % Klimaschutz‘. Umso mehr freue ich mich, dass allein aus den Masterplan-Partnerkommunen 120 Teilnehmer angereist sind“, erklärt Laura Schuster, Masterplanmanagerin des Kreises Lippe. Auch von der Potsdamer Leonardo-Da-Vinci-Schule – einer der Gewinnerinnen des Potsdamer Klimapreises 2018 – waren vier Schülerinnen und eine Lehrerin dorthingereist.

Zahlreiche Klimaschutz-Experten präsentierten spannende und ebenso alarmierende Einblicke in die aktuelle Klima-Lage. So erläuterten unter anderem die Klimaforscher Dr. Tobias Bayr vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und Dr. Klaus Grosfeld, Geschäftsführer der Helmholtz-Klimaschutz-Initiative (REKLIM) und Mitarbeiter des Alfred-Wegener-Institut für Klimaforschung in Bremerhaven die Hintergründe des Klimawandels.

Während der Vorträge und den anschließenden Talk-Runden wurde den Teilnehmern deutlich, dass hinter jeder Problematik auch Chancen stecken. „Es gilt, diese Chancen zu entdecken und mit Engagement und Leidenschaft zu nutzen. Jugendliche können dabei mit einer anderen Perspektive herangehen und praktische Lösungen entwickeln“, sagt Olrik Meyer, Fachgebietsleiter Immissionsschutz, Klimaschutz, Energie, Bodenschutz beim Kreis Lippe.

Dies bewies auch die Verleihung des Schülerwettbewerbes Green Picture Awards. Unter dem Motto „Grün ist die Hoffnung“ waren Jugendliche im Vorfeld des Schüler-Klimagipfels dazu aufgerufen, Fotos oder Videos einzusenden, mit denen sie lösungsorientierte Beiträge aus ihrer Stadt dokumentieren, um neue Chancen für den Klimaschutz aufzuzeigen. Der Publikumspreis ging dabei an Marc Gast und Âlex Felix vom Grabbe-Gymnasium in Detmold, für ihren Film zum Energiedorf Wendlinghausen. Den Jury-Preis in Höhe von 500€ erhielten Tim Breuker und Max Zacharzewski von der Martin-Luther-Europaschule in Herten für ihr Foto und die lebhaften Ausführungen zum Thema Elektromobilität.

Darüber hinaus gab es Live-Schaltungen nach Shanghai und Sambia, um über die dortige Situation zu diskutieren und klare Worte zum Thema Klimagerechtigkeit von Clara von Glasow, Mitglied der Klimadelegation, einer Gruppe junger Menschen, die an den UN-Klimakonferenzen teilnehmen.

Nach dem Input erarbeiteten die Schüler in sieben verschiedenen Workshops eine Botschaft für die Politik: „Wir haben Ideen und möchten ernst genommen werden. Denn wir sehen, dass alle nur reden, aber nichts passiert. Es ist wichtig, dass jeder versteht, dass wir alle Klimaheldinnen und Klimahelden werden können, indem wir uns aktiv für den Klimaschutz vor Ort einsetzen. Jeder kann etwas tun!“ Die Erklärung an die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz gerichtet, die vom 2. bis 14. Dezember 2018 in Katowice stattfand.