Planetary Transitions: Potsdam Artist Residency

Fellowship der Landeshauptstadt Potsdam in Kooperation mit dem RIFS und DAAD
Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) Standort Helmholtzstraße

Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) Standort Helmholtzstraße

Die Landeshauptstadt Potsdam, das Programm „Künste und Medien“ des DAAD und das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) haben ein neues Stipendienprogramm ins Leben gerufen, das „Planetary Transitions: Potsdam Artist Residency“-Programm. Das Fellowship steht Kunstschaffenden aus dem Ausland oder solchen, die erst seit kurzem in Deutschland leben, offen und wird am RIFS in Potsdam realisiert. 

Die Fellows arbeiten an ihren Projekten auf dem Campus und werden bei der Vernetzung mit Forschenden am RIFS sowie den kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Großraum Potsdam / Berlin unterstützt. Residenzort der Gastkünstler ist, wenn gewünscht, das Boardinghaus „Boarding-Potsdam" in der Helene-Lange-Straße. 

Als erste Stipendiaten dieses neu ausgerufenen Programms wurden Dr. Sam Spurr und Dr. Eduardo Kairuz ausgewählt, die gemeinsam an dem Projekt „Lithium Unearthed: Hoffnung und Gefahren für eine grüne Zukunft“ in ihrem Forschungskollektiv GEO arbeiten. Dr. Spurr und Dr. Kairuz verfolgen in diesem Projekt einen innovativen, auf kreativer Praxis basierenden Ansatz, der mehrere Disziplinen, Narrative und Perspektiven umfasst, um die Verstrickungen rund um die Lithiumgewinnung und den -verbrauch zu entschlüsseln.

GEO ist ein Forschungskollektiv, das die Auswirkungen von Energieerzeugung und Rohstoffgewinnung durch kreative Praxis, Wissenschaft und öffentliches Engagement untersucht. Unter der Leitung von Dr. Sam Spurr und Dr. Eduardo Kairuz positioniert GEO Architektur in einem erweiterten Feld, das vielfältige Methoden, Narrative und Perspektiven einbezieht. Diese Position ermöglicht neue kreative Ansätze zur Wissensgenerierung und zur Erweiterung der visuellen Kultur.

Dr. Sam Spurr ist Architekturtheoretikerin, Kritikerin und Designerin. In ihrer aktuellen Forschungsarbeit über Bergbauideologie und Kohlekapitalismus untersucht sie die Möglichkeiten der Architektur, die komplexen Kräfte, die im Zeitalter des Anthropozäns im Spiel sind, lesbar zu machen. Im Rahmen dieser Forschung untersucht Sam Spurr feministische Theorien über Fürsorge und kollektive politische Subjektivität, ökologische Systeme und indigene Kosmologien im australischen Kontext des Landes. In den letzten fünf Jahren hat sie sich in ihrer Arbeit auf die Handlungsfähigkeit der Architektur und die Notwendigkeit einer disziplinären Transformation in einer sich schnell verändernden Welt konzentriert. In ihrer 2008 abgeschlossenen Doktorarbeit mit dem Titel Performative Architectures untersuchte sie, wie Strategien aus der Performance in digitale Designprozesse importiert werden können. Sam Spurr lehrt seit 2001 an Fakultäten für Architektur, Design und Bildende Kunst.

Dr. Eduardo Kairuz ist Architekt, Künstler und Wissenschaftler sowie Co-Direktor des Global Extraction Observatory (GEO). In seiner Arbeit befasst er sich mit den transformativen Auswirkungen von Krisen auf den Raum als Mittel, um Fragen der sozialen und klimatischen Gerechtigkeit zu behandeln. Seine praxisbezogene Forschung war Teil renommierter internationaler Veranstaltungen, darunter die Architekturbiennale von Venedig und die Gwangju Design Biennale. Zu seinen Einzelausstellungen gehören Variations in The Substation in Melbourne und Dismantled im Centro Cultural Chacao in Caracas. Kairuz‘ aktuelle Forschungsarbeit befasst sich mit Problemen der Repräsentation im neuen Klimasystem und mit der Frage, wie undisziplinierte Formen der räumlichen Praxis zur Entwicklung einer Ästhetik des Widerstands beitragen können. Bevor er 2011 als Dozent für Architektur an die MADA kam, war Kairuz Gastdozent an der University of Technology Sydney und Assistenzprofessor an der Universidad Central de Venezuela. Davor arbeitete Eduardo Kairuz mehrere Jahre lang als Architekt in Venezuela und entwarf preisgekrönte Projekte zur Sanierung von Slums.

Adresse

Fachbereich Kultur und Museum
Hegelallee 6-10, Haus 9
14467 Potsdam
Deutschland

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