Pressemitteilung Nr. 401 vom 03.09.2025 Eine Erfolgsgeschichte – 25 Jahre Nikolaisaal Potsdam

Neujahrsempfang 2019 im Nikolaisaal Potsdam, 'Kling Klang' (© Stefan Schulz)
© LHP/Stefan Schulz

Auch der Neujahrsempfang der Landeshauptstadt, hier im Jahr 2019, fand jedes Jahr im Nikolaisaal statt.

Der Nikolaisaal Potsdam feiert sein 25-jähriges Bestehen und blickt auf ein Vierteljahrhundert musikalischer Höhepunkte, gesellschaftlicher Begegnungen und kultureller Vielfalt zurück. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 hat sich der vom französischen Stararchitekt Rudy Ricciotti konzipierte Konzertsaal als zentrale Bühne der Landeshauptstadt etabliert und ist weit über das Land Brandenburg hinaus für seine exzellente Akustik und sein vielseitiges Programm bekannt. Das Jubiläum ein Viertel Jahrhundert Klangvielfalt und Kulturbegegnung wird mit einer sechstägigen Jubiläumswoche gefeiert, zu der u.a. eine Lesung mit Katja Riemann, das Überraschungskonzert „The voice in concert“, das Straßenfest anlässlich der Saisoneröffnung, die Geburtstagsgala am Freitag sowie das Konzert der Kammerakademie am Samstag und der Familiensonntag unter dem Motto „Feste feiern“ gehören.

„In nunmehr 25 Jahren ist es gelungen, dieses Konzerthaus mit einem klugen Konzept und innovativer Programmgestaltung mit Leben zu füllen und zu einem der wichtigsten künstlerischen Zentren der Landeshauptstadt, direkt in der historischen Mitte, zu entwickeln. Das gesamte Team des Nikolaisaals hat es mit Offenheit, Neugierde und künstlerischem Mut geschafft, besondere Erfahrungsräume zu schaffen, in denen sich die unterschiedlichsten Menschen begegnen und austauschen können. Hier wurde und wird gefeiert, gehört, gesehen und diskutiert – immer mit dem Blick darauf, wie Kultur Brücken bauen kann. Mögen die kommenden Jahre genauso reich an Inspiration, mutigen künstlerischen Experimenten und vielen unvergesslichen kulturellen Momenten sein“, sagt Torsten Wiegel, Beigeordneter für Kultur der Landeshauptstadt.

Nikolaisaal, Großer Saal
© Stefan Müller
Nikolaisaal, Großer Saal (© Stefan Müller)

Etwa 2,4 Millionen Besucherinnen und Besucher fanden seit der Eröffnung am 27. August 2000 den Weg in das Konzerthaus in der Wilhelm-Staab-Straße. 18 Jahre lang war Dr. Andrea Palent Geschäftsführerin und Künstlerische Leiterin des Nikolaisaal Potsdam. Seit September 2018 leitet Heike Bohmann die Gesellschaft als Geschäftsführerin und der Programmdirektor Michael Dühn gestaltet gemeinsam mit seinem Team die künstlerischen Inhalte. 

„Der Erfolg des Nikolaisaal basiert auf Teamarbeit. Es braucht einen kreativen Raum und Augenhöhe, um gemeinsam zu guten Ergebnissen zu kommen. Es ist mir eine Ehre, mit einem sehr guten Team arbeiten zu dürfen und für ein herzliches und anspruchsvolles Publikum!“, sagt Heike Bohmann anlässlich des Jubiläums. Fünf ihrer Kolleginnen und Kollegen sind von Stunde eins bis heute Teil des Teams: Anke Derfert (Künstlerisches Betriebsbüro), Gudrun Mentler (Kaufmännische Leiterin, später Prokuristin und heute als „Ruheständlerin“ aushilfsweise im Besucherservice tätig), Roland Pohl (Technischer Leiter des Nikolaisaal in den Anfangsjahren), Knut Radowsky (Technischer Leiter des Nikolaisaal seit 2007) und Astrid Weidauer (Dramaturgie und Medienarbeit).

Die neue Saison

Neben internationalen Stars waren in den vergangenen 25 Jahren auch zahlreiche Nachwuchstalente im Nikolaisaal zu Gast. Nicht nur die Festwoche, sondern die gesamte Jubiläumssaison verspricht ein Wiedersehen mit Publikumslieblingen – u.a. in der populären Reihe der „Lieblingsklassiker“: Die First Lady der Klarinette, Sabine Meyer, macht auf ihrer Abschiedstour gemeinsam mit dem Alliage Quintett noch einmal Station im Nikolaisaal, während Star-Tenor Rolando Villazón gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam und François Leleux ein musikalisches Pfingst-Feuerwerk zündet. Der gefeierte türkische Pianist und Komponist Fazıl Say kommt diesmal mit dem Goldmund Quartett nach Potsdam und stellt eigenen Werken Robert Schumanns Klavierquintett gegenüber. Einen filmischen Lieblingsklassiker par excellence erweckt das Filmorchester Babelsberg in der Vorweihnachtszeit zum Leben: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, live begleitet mit der Musik von Karel Svoboda. 

Aufführung Zauber der Operette
© Nikolaisaal Potsdam
Aufführung Zauber der Operette (© Nikolaisaal Potsdam)

Freundschaftspflege und Publikumsnähe werden in der Konzert-Reihe „KAPmeets“ besonders großgeschrieben. In Einführungen, moderierten Konzerten und Nachgesprächen im Foyer treffen Orchestermitglieder der KAP, das Publikum und renommierte Gäste (u.a. die Geigerin Lisa Batiashvili, die Sopranistin Golda Schultz und der Pianist Kristian Bezuidenhout) aufeinander, um gemeinsam Konzertabende mit sehr persönlichen Programmen zu genießen.

Geschichte Nikolaisaal

Die Geschichte des Nikolaisaals begann Anfang des 20. Jahrhunderts: 1904 erwarb die St. Nikolai-Gemeinde das Areal und eröffnete 1909 im Beisein der Kaiserin Auguste Viktoria von Preußen den ersten Gemeindesaal. Der nicht mehr zeitgemäße und zu kleine Saal wurde in den 1930er Jahren durch einen Neubau nach Plänen von Hanns Dustmann ersetzt – den zweiten Nikolaisaal, der 1934 eingeweiht wurde. Der neue Saal war deutlich größer als sein Vorgänger - etwa um die Hälfte länger – und verfügte an Stelle des bisherigen Tonnengewölbes über eine moderne Deckenkonstruktion. Den Abschluss bildete eine Apsis, in welche die Bühne mit einer neuen Schuke-Orgel eingeschoben war. 

Nach schweren Kriegszerstörungen 1945 wurde der Saal wiederaufgebaut und diente ab Ende 1946 nicht nur als Ersatz für die zerstörte Nikolaikirche, sondern auch als „Großer Sendesaal“ des Landessenders Potsdam und somit als eine der wichtigsten Konzertstätten Potsdams. Er entwickelte sich bis 1958 zu einer bedeutenden Konzertstätte, in der international renommierte Künstler wie Wilhelm Furtwängler, Dietrich Fischer-Dieskau, Wilhelm Kempff oder Elly Ney auftraten. Danach verfiel das Gebäude leider zunehmend und diente lange Zeit nur noch kirchlichen Zwecken beziehungsweise als Lager. Erst nach der Wende ermöglichte eine großzügige finanzielle Spende aus der Partnerstadt Bonn die Sicherung des Baus, was anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Potsdam 1993 zu ersten Baustellenkonzerte führte. Mit dem Entwurf des französischen Architekten Rudy Ricciotti entstand schließlich der „dritte Nikolaisaal“, der 2000 eröffnet wurde, und dessen 25-jähriges Bestehen diese Woche gefeiert wird.

Eingang zum Nikolaisaal Potsdam
© Stefan Müller
Eingang zum Nikolaisaal Potsdam (© Stefan Müller)

Saisoneröffnung Nikolaisaal und Kammerakademie Potsdam

Freitag, 5. September

16:30 Uhr       Straßenfest zur Saisoneröffnung, Eintritt frei
                       16:30 Uhr | Mitsingkonzert für alle
                       20:00 Uhr | Make A Move; 21:30 Uhr | Alice Francis & Band

19:00 Uhr        25 Jahre Nikolaisaal: Die Geburtstags-Gala (derzeit ausverkauft) 
Mit Rhonda, Andreas Dresen, Alexander Scheer & Band, Megaloh, dem Filmorchester Babelsberg und Überraschungsgästen

Samstag, 6. September

15:00 Uhr        Führung durch den Nikolaisaal
19:30 Uhr        Saisoneröffnung Kammerakademie Potsdam und Antrittskonzert ihres neuen Künstlerischen Leiters François Leleux - Tickets ab 23 Euro

Sonntag, 7. September

11:00 Uhr        Führung durch den Nikolaisaal (ausgebucht)
14:30 Uhr        Familiensonntag „Feste Feiern“, Eintritt frei

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