
Wer, wenn nicht Potsdam ist Deutschlands UNESCO-CREATIVE CITY OF FILM? Diese Frage wurde jetzt erneut von der UNESCO positiv bewertet. Sechs Jahre nach der Erfolgreichen Bewerbung beim UNESCO CREATIVE CITIES NETWORK (UCCN), liegt nun das Ergebnis der ersten Evaluierung vor, und es ist überaus erfreulich. Burkhard Exner, Bürgermeister in Vertretung des Oberbürgermeisters, freut sich über dieses Ergebnis: „Spätestens seit 1912 in Potsdam-Babelsberg der erste deutsche Film gedreht wurde, gehört der Film zu Potsdam. Er ist ein wesentlicher Wirtschafts-, Wissenschafts- und Innovationsfaktor und trägt ganz erheblich zur nationalen und internationalen Bekanntheit Potsdams statt. Und auch touristisch wird das Thema Film immer interessanter – gerade für jüngere Zielgruppen. Wir können sehr stolz darauf sein, die erste Evaluierung erfolgreich gemeistert zu haben und somit weiterhin den Titel UNESCO-CREATIVE CITY OF FILM tragen zu dürfen.“
Die zum internationalen Netzwerk der Kreativstädte gehörenden Kommunen müssen sich regelmäßig einer externen Evaluierung unterziehen. Der Potsdamer Evaluationsbericht wurde zum 30. Juni 2024 eingefordert – die Bewertung die Jahre 2019 bis 2023 betreffend wurde im Peer-Verfahren von anderen Mitgliedsstädten des Netzwerks der Creative Cities vorgenommen. Das nun vorliegende Ergebnis kommt zu folgenden Schlussfolgerungen:
- Auf einer 5-teiligen Skala von wenig (poor) bis ausgezeichnet (exzellent) erhält Potsdam auf die Frage nach dem Umfang, in dem die Stadt an den Aktivitäten des Netzwerks teilgenommen hat die Bewertung exzellent.
- Das Urteil über die Frage, inwieweit die von der Stadt geleiteten Initiativen in qualitativer und quantitativer Hinsicht zur Erreichung der Ziele des Netzwerks beigetragen haben lautet exzellent.
- Die Note exzellent vergeben die Gutachter auch für Potsdams Antwort auf die Frage, inwieweit städteübergreifende oder gemeinsame städtische Initiativen in qualitativer und quantitativer Hinsicht zu den Zielen des Netzwerks beigetragen haben.
- Gleiches gilt für „Welche Qualität haben die im vorgeschlagenen Aktionsplan vorgesehenen Aktivitäten insgesamt“ sowie „Inwieweit sind die geplanten Aktivitäten für die Ziele des Netzwerks relevant?“
- Auf die Frage „Inwieweit stehen die geplanten Aktivitäten im Einklang mit dem kulturellen und kreativen Potenzial der Stadt, den Entwicklungsherausforderungen und -chancen sowie dem vorangegangenen Vierjahresaktionsplan?“ gibt es ein sehr gut.
Als Stärken formulieren die Gutachterinnen und Gutachter Folgendes: „Potsdam ist eine führende UNESCO CREATIVE CITY OF FILM innerhalb des Netzwerkes. Die Stadt verfügt über ein großes filmisches Erbe und starke Institutionen sowie diverse Initiativen und Projekte, die sich an den Zielen des UCCN orientieren.“
Die Einschätzung der UNESCO weist auch auf Potenziale und Chancen hin und gibt deshalb auch die folgenden Empfehlungen: Die Programme und Initiativen sollten auf das globale Netzwerk ausgeweitet werden, u. a. Südamerika, Afrika, Ostasien. Außerdem: Potsdams Programme sind von einem starken akademischen und zivilgesellschaftlichen Einfluss geprägt. Im Vergleich zu anderen UNESCO Filmstädten kann der Zugang und die Eingliederung marginalisierter Bevölkerungsgruppen noch gestärkt werden.
Die zusammenfassende Bewertung lautet wie folgt:
„Potsdam hat durch sein proaktives Engagement wertvolles Fachwissen und positive Energie in das Unternetzwerk UNESCO CITIES OF FILM eingebracht. Da die Stadt ihre ersten vier Jahre als UCCN-Mitglied hinter sich gelassen hat, werden ihre zukünftigen Entwicklungs- und Kooperationsmöglichkeiten mit Spannung erwartet. Mit einem starken Vier-Jahres-Aktionsplan, der sich auf das reiche filmische Erbe, die Weltklasse-Filminfrastruktur, innovative Institutionen und dynamische Festivals stützt, zeigt Potsdam ein klares Bekenntnis zu den Zielen des UCCN und zu den nachhaltigen Entwicklungszielen 2030. Die starken internationalen Beziehungen und die kontinuierlichen Partnerschaften mit Creative Cities im gesamten Netzwerk machen Potsdam zu einer führenden Filmstadt innerhalb des UCCN.“
Für das Management-Board der UNESCO CREATIVE CITY OF FILM, zu der neben dem Filmbüro mit Lisa Nawrocki und Sebastian Stielke auch Prof. Chris Wahl von der Filmuniversität, Stefan Frerichs, der Bereichsleiter der Wirtschaftsförderung und Christiana Arnold vom Bereich Marketing sowie die frühere Bereichsleiterin Sigrid Sommer gehören, ist die Einschätzung natürlich ein Grund zu Freude. Lisa Nawrocki vom Management-Board der UNESCO CREATIVE CITY OF FILM: „Wir wissen, welche Verpflichtung und Erwartung von dieser positiven Einschätzung ausgeht. Im Vergleich zu anderen UNESCO CREATIVE CITIES arbeiten wir mit sehr überschaubaren finanziellen und personellen Ressourcen. Eine unserer wichtigsten Aufgaben besteht darin, weitere aktive Unterstützer für die Filmstadt Potsdam zu gewinnen und die Sichtbarkeit Potsdams als erster deutsche UNESCO CREATIVE CITY OF FILM in unserer Stadt und im Land zu erhöhen.“