Pressemitteilung Nr. 185 vom 05.05.2025 Nachhaltig, funktional, denkmalgerecht: Modernisierung des Rathaus Potsdam macht Fortschritte

Rathaussanierung bildet Herzstück der städtischen Verwaltungsmodernisierung | Führungen am Tag der Städtebauförderung bieten seltene Einblicke
Mehrere Personen stehen in einem Raum, der gerade umgebaut wird.
© Landeshauptstadt Potsdam/Friederike Herold

Die Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses Potsdam schreitet sichtbar voran und markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zum zukünftigen Verwaltungscampus Innenstadt. Bei einem Rundgang über die Großbaustelle informierten Oberbürgermeister Mike Schubert, der Dezernent Zentrale Verwaltung, Dieter Jetschmanegg, zugleich verantwortlich für das Campus-Projekt, und der stellvertretende Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service (KIS), Alexander Bartz, über den aktuellen Stand der Arbeiten. Seit Herbst 2024 ist das historische Regierungsgebäude leergezogen und wird bis voraussichtlich Anfang 2028 umfassend saniert. Nach dem Abschluss der Sanierungsmaßnahme soll das Gebäude Platz für rund 550 Mitarbeitende bieten.

Oberbürgermeister Mike Schubert betont: „Unsere Verwaltung soll für die Menschen da sein. Tatsächlich schaffen wir hier mehr als nur neue Büros – wir gestalten ein Rathaus der Zukunft: bürgernah, nachhaltig und digital, gut erreichbar mitten in der Stadt. Deshalb konzentrieren wir uns auf den Innenstadtcampus mit dem Rathaus als Herzstück. Hier wollen wir die großen Verwaltungseinheiten bündeln. Nach Abschluss der Sanierung beginnt der Umzug aus den bisherigen Außenstellen Behlertstraße, Edisonallee, Hauptbahnhof und Palais Lichtenau in den Verwaltungscampus. Die ersten Maßnahmen für bessere, modernere Arbeitsbedingungen haben wir aber schon jetzt an den Interimsstandorten umgesetzt.“

Bürgermeister und Finanzbeigeordneter Burkhard Exner ergänzt: „Trotz angespannter Finanzlage verläuft die Sanierung unseres Rathauses erfolgreich. Seit Beginn der Planungen im Jahr 2015 verfolgen wir konsequent das Ziel, ein historisches Wahrzeichen in Potsdam zu erhalten und es zugleich für eine moderne, bürgernahe Verwaltung fit zu machen. Möglich wird die Verwirklichung dieses wichtigen Projektes durch eine solide Finanzierung aus Eigenmitteln der Stadt sowie Fördermitteln von Bund und Land.“

Der Dezernent Zentrale Verwaltung, Dieter Jetschmanegg, verweist auf die strategische Ausrichtung des Projekts: „Wir schaffen nicht nur neue Räume, sondern gestalten einen nachhaltigen Verwaltungscampus, der moderne Arbeitswelten in historische Bausubstanz integriert. Dabei steht Flexibilität im Mittelpunkt: neue Arbeitsformen, moderne Technik und attraktive Räume. Erfahrungen aus der Interimsnutzung – etwa in der Edisonallee mit großen multifunktional nutzbaren Büroflächen – bestätigen den eingeschlagenen Kurs. Die Weiternutzung vorhandener Bausubstanz ist nicht nur nachhaltig, sondern auch kosteneffizient.“

Die Baumaßnahme der Rathaussanierung umfasst eine Bruttogeschossfläche von 21.800 m² und wird insgesamt ca. 64 Millionen Euro kosten. Davon können 18,75 Millionen Euro über das Bund/Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ sowie aus Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz kofinanziert werden.

Im Zentrum der umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Rathaus Potsdam stehen die energetische Ertüchtigung und die denkmalgerechte Instandsetzung der Gebäudehülle mit über 9.000 m² Dachflächen, rund 14.000 m² Fassadenfläche und ca. 950 Fenstern. Im Inneren werden eine moderne Brandschutztechnik mit über 1.000 Rauchmeldern, eine umfassende Sicherheitsbeleuchtung sowie flexible, bürgerfreundliche Bürostrukturen und New Work fördernde Elemente realisiert. Historische Elemente wie die kunstvoll gearbeiteten Treppengeländer werden restauriert und die Türen an heutige Sicherheitsanforderungen angepasst.

Besonders anspruchsvoll gestaltet sich die Sanierung der Ebene 0, wo unter schwierigen Bedingungen eine druckwasserdichte Bodenplatte auf rund 4.700 m² entsteht. Die Abbrucharbeiten müssen vollständig in Handschachtung erfolgen. Im ehemaligen Bürgerservicebereich entstehen moderne Multifunktionsflächen ergänzt durch beispielsweise Fokusboxen für konzentriertes Arbeiten, LED-Beleuchtung und optimierter Akustik. Die Sanitärbereiche, Teeküchen und technische Infrastruktur werden im gesamten Gebäude vollständig erneuert. In der dritten Etage entsteht zudem eine neue Kantine mit moderner Küche, die zukünftig Mitarbeitenden wie Gästen zur Verfügung stehen wird.

Insgesamt werden im Rahmen der Sanierung unter anderem folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Erneuerung von ca. 80.000 m² Wand- und 19.000 m² Bodenbelägen
  • Sanierung von über 800 historischen Türen
  • Verlegung von ca. 240.000 m Kabeln und Instandsetzung von 265 Heizkörpern
  • denkmalgerechte Gestaltung der Innenhöfe inklusive Regenwassermanagement
  • barrierefreie Zugänge, digitales Wegeleitsystem, elektronische Schließsysteme

Die Sanierung des Rathaus Potsdam ist Teil des umfangreichen Sanierungs- und Restrukturierungsprogramm des Verwaltungscampus in der Potsdamer Innenstadt. Ziel ist die Schaffung einer modernen und zentralen Anlaufstelle für die Potsdamerinnen und Potsdamer sowie eines attraktiven Arbeitsumfeldes für die Mitarbeitenden der Verwaltung. Die Neugestaltung umfasst die Sanierung vorhandener Gebäude ebenso wie Neu- und Ergänzungsbauten inklusive der Errichtung eines Multifunktionssaals, auch zur Nutzung als Plenarsaal, und einer Sporthalle für den Schul- und Vereinssport und soll bis voraussichtlich 2033 abgeschlossen sein.

Öffentliche Besichtigung der Baustelle Rathaus Potsdam

Im Rahmen des bundesweiten Tages der Städtebauförderung am 10. Mai können interessierte Potsdamerinnen und Potsdamer ein Blick auf die Baustelle des Rathaus Potsdam werfen und erfahren dabei Spannendes über die Geschichte des Gebäudes, die historischen Besonderheiten und die aktuelle Baumaßnahme. Besichtigt werden unter anderem die Diensträume des Oberbürgermeisters, der Plenarsaal, die historische Bibliothek sowie Büro- und Beratungsräume. Die kostenfreien einstündigen Führungen finden um 10 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr statt. Aufgrund der begrenzten Platzzahl ist eine vorherige Anmeldung mit der gewünschten Uhrzeit und Anzahl der Personen unter tagderstaedtebaufoerderung@rathaus.potsdam.de erforderlich. Die Führungen sind nicht barrierefrei. Teilnehmende sollten festes Schuhwerk tragen. Das vollständige Programm für Potsdam und mehr Informationen zum Tag sind unter www.tag-der-staedtebaufoerderung.de/programm-2025 zu finden. 

Weitere Beiträge

Studierendenprojekt der TU Dresden
© Landeshauptstadt Potsdam/Markus Beck

140 | Studierende der TU Dresden präsentieren Vorschläge zur Neugestaltung des Verwaltungscampus in der Innenstadt

Wie kann der Verwaltungscampus in der Innenstadt neugestaltet und mit Neubauten sinnvoll ergänzt werden? Diesen Fragen widmete sich ein Studierendenprojekt der Technischen Universität Dresden in der ersten Aprilwoche in Potsdam. Heute stellten die 30 Studierenden der Disziplinen Städtebau und Freiraumplanung ihre ersten Vorschläge für die Realisierung der städtebaulichen und freiräumlichen Neugestaltung des Verwaltungscampus vor.