Erika-Wolf-Straße

Am Alten Markt 13 und Schwertfegerstraße 1 (v.l.n.r.), Straßenfassaden (1911)
© Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Bildarchiv, Neg.-Nr. 22 g 20 / 1638.10)

Erika Wolf, 1912 geb. Erika Engel, kommt 1920 mit ihrer Mutter nach Potsdam. Nach dem Abitur studiert sie Jura und Sprachen in Lausanne, Marburg und London, promoviert 1937 in Berlin. 1938 Heirat mit Dr. Wilhelm Wolf. Sie haben vier Kinder. 1945 sind die Wolfs MitgründerInnen der „CDU in Deutschland.“ Erika Wolf wird Mitglied der Stadtverordnetenversammlung (CDU), Wilhelm Wolf CDU-Landesvorsitzender und Landtags-Vizepräsident. 1948 stirbt er. Sie arbeitet in der Arbeitsverwaltung der DDR, flüchtet 1950 mit der Familie vor der Verhaftung in den Westen. Ab 1951 arbeitet sie in NRW für das schwedische Hilfswerk, ab 1954 für die Landesregierung. Von 1965–76 ist sie CDU-Bundestagsabgeordnete und Mitglied des EU-Parlaments. Ihre Themen: Gleichberechtigung und Entwicklungshilfe für Afrika. 1967 wird sie Vizepräsidentin der Welthungerhilfe. 1989 Neu-Gründung der CDU in Brandenburg, sie wird Ehrenvorsitzende. 1994 kehrt sie nach Potsdam zurück. Sie stirbt 2003.

Das Haus an der Ecke Erika-Wolf-Straße zitiert den 1945 zerstörten Vorgängerbau. Viele Gestaltungselemente wurden in vereinfachter Form übernommen. Der Neubau der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ Potsdam eG gibt so einen Fingerzeig in die Vergangenheit. Die historische Schwertfegerstraße existierte 50 Jahre lang nicht mehr. Sie entstand erst nach dem Abriss des ehemaligen Fachhochschulgebäudes aus den 1970er Jahren ab 2018 neu. 2019 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, die Straße nach Erika Wolf zu benennen.

Adresse

Erika-Wolf-Straße
14467 Potsdam
Deutschland