Springende, laufende und werfende Athleten fügen sich auf zwei großformatigen Reliefs aus Zement zu einem Gesamtbild zusammen. Sie illustrieren einige der im Stadion Luftschiffhafen ausgeübten Sportarten. In der Mitte des linken Reliefs tut sich ein Mann hervor, der sich mit festem Schritt auf den Betrachter zubewegt und Blickkontakt aufnimmt. Ihn umgeben spannungsvoll gebogene Körper von Weitspringerin und Hochspringer, die jene Kraft und Wendigkeit veranschaulichen, die sie brauchen, um die angestrebten Zielmaße zu erreichen. Ebenso zeichnet sich die Muskelspannung von Armen und Beinen einer Gruppe von Läufern ab, die in der linken Ecke am Boden hockend, auf das Signal für ihren Start wartet.
Auch auf der anderen Wand übt eine Sportlerin eine zentrale Funktion aus. Ihre Arme zu einer bedachtsamen Pose erhoben, kommuniziert sie ebenso mit dem Betrachter. Um sie herum walten große Kräfte. Ein Hammerwerfer steht noch ruhend mit konzentriert nach unten gerichteten Blick und wartet auf den richtigen Moment zum Werfen. Die drei anderen Sportler befinden sich bereits einen Schritt näher zum Wurf. In kraftvollen Drehungen und mit weit ausholenden Gesten drücken, schleudern und stoßen sie Kugel, Diskus und Speer in Richtung des Zielfeldes. Zusammen üben sie sich in großen Anstrengungen, um zum Ziel zu gelangen und zugleich als Vorbild für den Betrachter zu dienen.
Die beiden Darstellungen eint, dass auf ihnen Olympische Spiele abgehalten werden. Dieses wird durch die ineinander verschränkten fünf Ringe in der Mitte der linken Abbildung symbolisiert. Entworfen 1913 von Pierre Coubertin, symbolisieren sie die fünf Erdteile, die durch den Sport verbunden sind. Begleitet wird das Symbol durch das olympische Feuer, welches ursprünglich zu Ehren Hestia, der Göttin des Feuers, entzündet wurde und noch heute eine wichtige Rolle bei den Olympischen Spielen spielt.
Männer und Frauen in kurzer Sportkleidung verdeutlichen zwar idealtypisch das Bild von durchtrainierten Körpern, doch illustriert W. Baumgardt (*1941) diese ohne Dramatik und Pathos. Die aus früheren Jahrzehnten bekannte Verheißung sozialistischer Ideale scheint nun durch eine von Sachlichkeit bestimmte Darstellung abgelöst worden zu sein. Die Darstellung ist eine Momentaufnahme von beliebigen Gesichtern und gespannten Körpern, die von den Anstrengungen und der Konzentration der Sportler zu berichten weiß.
Adresse
Sportler
Am Luftschiffhafen
14471 Potsdam
Deutschland