Georg Wenzeslaus Freiherr von Knobelsdorff

(1699-1753)

Seine Ausbildung war wohl selbst nach den Maßstäben der damaligen Zeit nicht die eines Baumeisters und Architekten. Den Militärdienst beendete er aus gesundheitlichen Gründen, schloss sich um 1732 dem Kreis um den Thronfolger Friedrich in Neuruppin an und befasste sich mit Kunst. Zu seinen Lehrern zählte der Hofmaler Antoine Pesne, mit dem er Zeit seines Lebens eng zusammenarbeitete.

Nach seiner Rückkehr von einem Besuch Italiens wurde er Vertrauter des Kronprinzen in Architekturfragen. Ab 1736 wandelte er das Renaissanceschloss Rheinsberg in eine Barockanlage um. Auch der Wiederaufbau der 1740 durch einen Brand fast vollständig zerstörten Stadt Rheinsberg wurde von Knobelsdorff gestaltet.

Nach einer weiteren Reise, diesmal nach Paris und Flandern, wurde er 1742 von Friedrich II. zum Oberintendanten aller königlichen Bauten und Gärten ernannt. Er erweiterte das Schloss Charlottenburg und gestaltete das Potsdamer Stadtschloss nach Plänen Friedrichs neu.

Sein bekanntestes Werk ist jedoch das 1745-47 für Friedrich II. erbaute Schloss Sanssouci. Freilich hatte der König persönlich bereits dessen Lage, Aussehen und Gliederung durch Skizzen festgelegt. Die von Knobelsdorff zusammen mit dem Maler Antoine Pesne und dem Bildhauer Hoppenhaupt realisierte Innenausstattung gehört zu den bedeutendsten Ausprägungen des Rokokostils.

1747 wurde Knobelsdorff infolge eines Zwistes mit dem König nach Berlin beordert, wo er u. a. die Neugestaltung des Tiergartens übernahm, den er von einem königlichen Jagdrevier in einen öffentlichen Park verwandelte. Weite Teile des Parks von Sanssouci gehen ebenfalls auf Knobelsdorff zurück.