Friedrich II. - "Friedrich der Große"

(1712-1786, König von Preußen 1740)

Auch Friedrich II., Sohn des "Soldatenkönigs" erwies sich als Glücksfall für Potsdam. Bald nach seiner Thronbesteigung erneuerte er 1744 die von seinem Urgroßvater getroffene Entscheidung, Potsdam als zweite Residenz zu nutzen und trat damit auch das Erbe seines Vaters in der Stadt an.

Mit dem Geld, das ihm aus dem besetzten Ostfriesland zufloss, ließ er ab 1744 bis 1756 das Stadtschloss, das sein Vater zwar genutzt, aber nicht gepflegt hatte, erneuern und erweitern. Friedrich ließ auch – nach eigenen Entwürfen – von Knobelsdorff das Schloss bauen, das heute in aller Welt als Symbol für Potsdam steht: Sanssouci (1745-1753).

Geistesgrößen seiner Zeit, zum Beispiel Voltaire, machten Potsdam bekannt. 1763 bis 1769 wurde das Neue Palais gebaut. In der Stadt selbst ließ der König alte Häuser niederreißen, um durch seine Architekten repräsentativere an ihre Stelle setzen lassen zu können, so zum Beispiel die Hiller-Brandtschen Häuser. Dabei interessierte ihn wenig, ob man hinter den teilweise von ihm entworfenen Fassaden auch leben konnte. Durchschnittlich 20 Häuser entstanden so in jedem Jahr neu.

Friedrich II. war sich, bei allen Bemühungen, Preußen und Potsdam mit dem französischen Geist zu durchdringen, des Kulturgefälles zwischen der preußischen Monarchie und anderen europäischen Staaten wohl bewusst. Aus dem Jahr 1781 stammt seine resignierende Einschätzung: "Wir äffen die Großmächte nach, ohne eine Großmacht zu sein."

Beigesetzt wurde Friedrich II. 1991 endgültig und seinem Wunsch entsprechend auf der Terrasse vor seinem Schloss Sanssouci.