Neue Synagoge in Potsdam
Potsdam erinnert an die Opfer der Novemberpogrome und des Holocausts. Zum 87. Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938 lädt die Landeshauptstadt am kommenden Sonntag gemeinsam mit der jüdischen und den christlichen Gemeinden, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und den Omas gegen Rechts um 17 Uhr zum Gedenken ins Synagogenzentrum an der Schloßstraße 8 ein. Um 18 Uhr wird das Gedenken am Standort der ehemaligen Synagoge am Platz der Einheit 1 fortgesetzt. Oberbürgermeisterin Noosha Aubel wird ein Grußwort sprechen. Sie betont: „Im November 1938 wurden in ganz Deutschland jüdische Menschen gedemütigt, verfolgt und entrechtet – auch mit Beteiligung staatlicher Stellen. Heute stehen wir als Potsdamer Stadtgesellschaft Seite an Seite, trauern um die Opfer und übernehmen Verantwortung. Jüdinnen und Juden in unserer Stadt sollen spüren: Potsdam hält zusammen. Aus der Erinnerung folgt unser tägliches Handeln gegen Antisemitismus – für Respekt, Schutz und Menschlichkeit.“
Die alte Synagoge am heutigen Platz der Einheit wurde in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 entweiht wie 1.400 andere Synagogen im damaligen Deutschen Reich. Tausende jüdische Geschäfte wurden zerstört. Frauen, Männer und Kinder wurden bedrängt und verfolgt. Die Gewaltexzesse markierten den Beginn der systematischen Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung der Menschen jüdischer Herkunft.