Pressemitteilung Nr. 524 vom 05.11.2025 Landeshauptstadt Potsdam legt Aktionsplan „Queeres Potsdam“ vor

Aktionsplan beinhaltet Maßnahmen für mehr Sichtbarkeit, Akzeptanz und Unterstützung queerer Menschen
Regenbogenfahne
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Die Landeshauptstadt Potsdam legt den Aktionsplan „Queeres Potsdam“ vor, der erstmals konkrete Maßnahmen bündelt, um queere Menschen besser zu schützen, ihre Sichtbarkeit im Stadtbild zu stärken und die Akzeptanz von LSBTIQ*-Personen nachhaltig zu fördern. Auf Grundlage eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung hat die Stadtverwaltung ein integriertes Konzept zur Prävention queerfeindlicher Gewalt sowie zur Stärkung von Vielfalt und Gleichberechtigung erarbeitet.

Der Aktionsplan wurde in einem Beteiligungsprozess gemeinsam mit Vertretenden der queeren Community und Zivilgesellschaft, der Polizei, der Verwaltung sowie den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung entwickelt. Seit ihrem Amtsantritt im Juni 2023 hat die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam, Claudia Sprengel, aktiv den Kontakt zur queeren Community gesucht – nicht zuletzt vor dem Hintergrund mehrfacher queerfeindlicher Vorfälle, die deutlich machten, dass zusätzliche Schutz- und Unterstützungsstrukturen notwendig sind. Auf diese bereits entstandene Vernetzung konnte im Beteiligungsprozess erfolgreich aufgebaut werden.

Claudia Sprengel sagt dazu: „Als Gleichstellungsbeauftragte gehört es für mich selbstverständlich dazu, in engem Austausch mit der queeren Community zu stehen. Jede Form von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder sexueller Identität betrifft die Grundrechte von Menschen. Der Aktionsplan ist ein wichtiger Schritt, um Sichtbarkeit zu schaffen, Betroffene zu unterstützen und klare Maßnahmen gegen Diskriminierung in unserer Stadt auf den Weg zu bringen.“
In der ersten Umsetzungsphase richtet der Aktionsplan den Blick auf zwei zentrale Ebenen: die Verwaltung als Gestaltungsrahmen kommunaler Vielfaltspolitik und die Öffentlichkeit als Raum für Sichtbarkeit und Teilhabe.

Im Bereich Verwaltung werden Maßnahmen umgesetzt, die die Diversität verbindlich in strategische und politische Konzeptarbeit integrieren. Dazu gehören Schulungen zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt für Führungskräfte sowie im Rahmen der Ausbildung bzw. des dualen Studiums in der Verwaltung. Ziel ist es, eine diskriminierungssensible Verwaltungspraxis zu fördern, die Vielfalt als selbstverständlichen Bestandteil des kommunalen Handelns versteht.

Das Handlungsfeld Öffentlichkeit umfasst Maßnahmen, die queeres Leben im Stadtbild sichtbar und erlebbar machen. Hierzu zählen die Berücksichtigung queerer Persönlichkeiten bei der Vergabe von Straßennamen sowie die feste Etablierung bestehender queerer Veranstaltungen wie dem Christopher Street Day (CSD), dem Queensday und der Fahrrad Pride.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Akzeptanz und Wertschätzung queerer Lebensrealitäten in der Stadtgesellschaft zu stärken. Beide Zielbereiche wurden im Dialog mit der Community als wirksam und prioritätswürdig herausgestellt.

Claudia Sprengel ergänzt: „Die Ereignisse des Jahres 2023 und Rückmeldungen aus der Potsdamer Community machten deutlich, dass zusätzliche Handlungsschritte notwendig sind, um queerfeindlichen Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Mit dem Aktionsplan schafft Potsdam nun ein strukturiertes und gleichzeitig dynamisches Instrument, das regelmäßig überprüft, angepasst und im Zusammenwirken von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft fortgeschrieben wird. Mit den bereitgestellten Haushaltsmitteln wurde 2025 ein erster Grundstein gelegt. Jedoch bedarf es langfristigere Prozesse damit das Ziel, eine Stadt zu gestalten, in der queeres Leben selbstverständlich sichtbar und sicher ist, nachhaltig umzusetzen.“

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