Mit dem KI-gestützten Wohngeldassistenten „Wohni“ können Wohngeldanträge schneller bearbeitet werden. Er soll nun schrittweise eingeführt werden.

Testphase mit Künstlicher Intelligenz endet erfolgreich.
Schneller, einfacher, digitaler: Der KI-Assistent „Wohni“ hilft in der Landeshauptstadt Potsdam dabei, Wohngeldanträge effizienter zu bearbeiten – zum Vorteil von Bürgerinnen, Bürgern und Mitarbeitenden gleichermaßen. Mit der Anwendung konnte die Bearbeitungszeit von Wohngeldanträgen um durchschnittlich 21 Prozent reduziert werden. Durch die Zeitersparnis können mehr Anträge bearbeitet werden. Die Landeshauptstadt Potsdam ist damit die erste Kommune in Brandenburg, die eine KI-Lösung dieser Art erfolgreich in der Verwaltung getestet hat und nun schrittweise in den Echtbetrieb überführt.Im Pilotprojekt half die KI-Anwendung den Mitarbeitenden der Wohngeldbehörde bei der automatisierten Vollständigkeitsprüfung und Plausibilitätskontrolle von Anträgen.
Durch den Einsatz von „Wohni“ konnten pro Antrag rund 20 Minuten Arbeitszeit eingespart werden. Perspektivisch sind mit zusätzlichen Schnittstellen zur E-Akte bis zu 37 Prozent Zeitersparnis möglich.„Mit ‚Wohni‘ gehen wir einen weiteren Schritt hin zu einer modernen, bürgerfreundlichen und effizienten Verwaltung. Die Ergebnisse der Testphase zeigen: Künstliche Intelligenz kann unsere Mitarbeitenden gezielt unterstützen, Verwaltungsprozesse deutlich beschleunigen und die Qualität verbessern. Dadurch verbessert sich auch die Servicequalität für unsere Bürgerinnen und Bürger“, sagt Brigitte Meier, Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit der Landeshauptstadt Potsdam. „Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die das Projekt mit großem Engagement begleitet haben, der Digitalagentur Brandenburg für die fachliche Begleitung und dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung für die Unterstützung des Projekts.“
Die Entlastung ist dringend nötig: Seit der Wohngeld-Plus-Reform 2023 hat sich die Zahl der Anträge in Potsdam mehr als verdoppelt. Bundesweit gelten rund 1,4 Millionen zusätzliche Haushalte als wohngeldberechtigt. Neben höheren Leistungen wurde der Kreis der Anspruchsberechtigten erweitert – insbesondere für Familien, Rentnerinnen und Rentner sowie Haushalte mit niedrigen Einkommen. Diese Entwicklung führte in vielen Kommunen zu einem erheblichen Bearbeitungsrückstau. Die in der Landeshauptstadt ergriffenen analogen Maßnahmen zur Abarbeitung dieses Rückstaus waren erfolgreich, sind aber aktuell an ihre Grenzen gestoßen. Die Bearbeitungszeiten für Wohngeldanträge stagnieren. Durch den Einsatz von KI und der damit zu erreichenden Zeitersparnis kann die Bearbeitungszeit weiter deutlich reduziert werden.
Nach Abschluss der Pilotphase plant die Landeshauptstadt Potsdam nun, „Wohni“ in den Regelbetrieb zu übernehmen und weitere Anwendungsfälle für den Einsatz von KI in der Verwaltung zu identifizieren. Das Projekt ist Teil der KI-Strategie der Landeshauptstadt Potsdam, die auf eine verantwortungsvolle, sichere und mitarbeiterorientierte Nutzung von Künstlicher Intelligenz setzt.