
Nathalie Ott und Claudia Rose von der Landeshauptstadt Potsdam bei einer Baumpflanzung im Botanischen Garten Sansibar.
Vom heutigen 5. bis 14. September 2025 reist eine Delegation aus Potsdam nach Sansibar. Anlass ist der Abschluss des dritten Klimapartnerschaftsprojekts der Landeshauptstadt mit dem Zanzibar Urban Municipal Council: „Klimaanpassung durch die Verbesserung der ökologischen Kühlfunktion und Biodiversität in Sansibar Town“. Gemeinsam haben beide Städte in den vergangenen zweieinhalb Jahren daran gearbeitet, Sansibar Town besser an den Klimawandel anzupassen – mit dem Schwerpunkt auf ökologischer Kühlung und mehr Biodiversität. So liefern nun dank des Projekts erstmals Messstationen an Schulen und mobile Fahrradmessungen Daten zu Niederschlag, Temperatur und Hitzespots in Sansibar Town. Botaniker haben einheimische Pflanzen mit Kühlwirkung erfasst, Baum-Steckbriefe erstellt und Empfehlungen für Pflanzungen entwickelt. Rund 5.000 Bäume heimischer Arten wie Baobab und Blutholz wurden gemeinsam mit der Bevölkerung an Schulen und Gesundheitsstationen gesetzt.
Die Leiterin der Koordinierungsstelle Klimaschutz in Potsdam, Cordine Lippert, zieht eine positive Bilanz: „Die Ergebnisse zeigen, wie wir durch Wissenstransfer und gemeinsames Handeln konkrete Verbesserungen für die Menschen vor Ort erreichen. Biokühlung schützt nicht nur vor Hitze, sondern macht Städte insgesamt lebenswerter“, betont Delegationsmitglied Cordine Lippert. In Sansibar sollen die Ergebnisse nun gemeinsam mit den Partnern präsentiert und die nächsten Schritte diskutiert werden.
Das Projekt „Klimaanpassung durch die Verbesserung der ökologischen Kühlfunktion und Biodiversität in Sansibar Town“, das im Januar 2023 gestartet ist, endet am 30. September 2025. Dafür hatte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)180.000 Euro im Rahmen des Förderprogramms „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ (Nakopa) zur Verfügung gestellt. Genutzt wurden diese Mittel auch für Bevölkerungsbefragungen. Besonders betroffene Gruppen wie Kinder, ältere und körperlich eingeschränkte Menschen berichteten in den Interviews von ihren Erfahrungen mit Hitze. Die Ergebnisse erscheinen im internationalen Journal of Environment and Climate Change. Auch die Politik profitierte: Empfehlungen aus dem Projekt sind in lokale Planungsprozesse eingeflossen, etwa beim „Boosting Inclusive Growth for Zanzibar Project“. Für die langfristige Wirkung sorgt ein zweisprachiges Schulungsprogramm in Suaheli und Englisch, das Verwaltung, Schulen und Community Groups zielgruppengerecht die Bedeutung von Stadtgrün vermittelt.
Der Potsdamer Delegation gehört auch ein Landschaftsplaner der Landeshauptstadt sowie der Geoökologe Prof. Dr. Torsten Lipp von der Hochschule Neubrandenburg an.