
Die Landeshauptstadt Potsdam möchte Anfang 2026 einen Realisierungswettbewerb für das Südufer des Griebnitzsees ausloben. Ziele des Wettbewerbs sind die Aufwertung öffentlicher Grünflächen am Wasser, die Förderung des Wassererlebnisses und das Schaffen von Orten für die Jugend. Hierfür wird derzeit über ein Ausschreibungsportal ein fachkundiger Verfahrensbetreuer gesucht. Dieser soll die Landeshauptstadt Potsdam bei der Vergabe der Architekten- und Ingenieurleistungen im Planungswettbewerb unterstützen. In dem anschließenden Wettbewerbsverfahren soll die beste Lösung für die Landschaftsbauaufgabe gefunden werden. Die Ergebnisse sollen im zweiten Quartal 2026 vorgestellt werden.
Langfristig soll neben der Neugestaltung von drei städtischen Flächen am Ufer ein durchgehender Uferweg am Südufer des Griebnitzsees wiederhergestellt werden. Hierfür sind Lösungen und Ideen gesucht. Das Ergebnis des Wettbewerbs soll im Anschluss das abstrakte Planungsrecht des B-Plan-Verfahrens durch verständliche Bilder und Zeichnungen begleiten. Aktuell befindet sich der Bebauungsplan Nr. 174 „Griebnitzsee-Ufer“ in der Bearbeitung, um die öffentlichen Grünflächen zu sichern.
Der Ideenteil des Wettbewerbs beschäftigt sich exemplarisch mit der Gestaltung des Uferweges an sich, der Historie, möglichen Leitsystemen, den Zugangsbereichen und in abstrahierter Form mit Lösungen für die topografischen Besonderheiten am Griebnitzsee. Aufgrund der Wasserlage besitzen Uferflächen ein hohes Potential, sie zu attraktiven öffentlichen und zukunftsfähigen Grünflächen für die Erholungs- und Freizeitnutzung mit hoher Aufenthaltsqualität zu entwickeln.
Drei städtische Flächen sollen unter Anwendung der Ergebnisse des Ideenteils konkret geplant werden, um Ihre Potentiale als Orte für die Potsdamer Bevölkerung und insbesondere Jugendliche auszuschöpfen und einen Rahmen für die weitere Gestaltung am Griebnitzsee zu setzen. Die Flächen sind:
Realisierungsbereich A: Grünfläche an der Wasserstraße <> Studienseminar
Die größte Grünfläche des Realisierungsbereichs liegt im Anschluss an den Babelsberger Park an der Wasserstraße bis zum Studienseminar auf Höhe der Karl- Marx-Straße 33. Im Bestand befinden sich neben dem historischen Postenweg des ehemaligen Grenzstreifens eine Wiesenfläche mit Wasserzugang sowie größere Waldflächen an Ufer und Hang.
Für die gewünschte Erholung am Wasser sind verschiedenste Maßnahmen möglich und sollen an zukünftigen Nutzern orientiert kombiniert werden. Dazu gehören die Aufweitung und Aufwertung der Wiesenfläche, eine partielle und behutsame Integration von Uferplateaus oder Sitzbereichen und eine Anlegestelle für tragbare Wassersportgräte. Ein Treffpunkt für Jugendliche in Wassernähe soll konzipiert und umgesetzt werden.
Realisierungsbereich B: Stichweg Virchowstraße
Abgehend von der Virchowstraße befindet sich ein Stichweg zum Ufer, welcher bereits in den vergangenen Jahren baulich ertüchtigt wurde. An dieser Stelle lässt sich der Griebnitzsee in seiner ganzen Länge erfahren. Hier wäre zum Beispiel eine schwimmende Aussichtsplattform mit Geländer oder eine Landmarke, die auf die Historie des Ortes Bezug nimmt, vorstellbar.
Realisierungsbereich C: Uferplatz am S-Bahnhof Griebnitzsee
Der dritte Realisierungsbereich „Uferplatz am S-Bahnhof Griebnitzsee“ soll zu einem großzügigen urbanen Ufer mit Bootsanleger und Wasserzugang für Kajaks & SUPs gestaltet werden. Dieser Realisierungsbereich ist wegen seiner Nähe zu Universität dem Bahnanschluss und den vorhandenen gastronomischen und gewerblichem Angeboten am stärksten frequentiert. Die Gestaltung soll die Potentiale der bestehenden Freitreppe und des Rasenhanges mit Kirschbäumen der Sakura-Stiftung dabei weiterentwickeln. Dort ist ein Aufenthaltsort mit ausreichend Sitzmöglichkeiten zu schaffen und die Uferbereiche sind baulich instand zu setzen.
Nach Abschluss des Wettbewerbs sollen die Wettbewerbsergebnisse bei einer Ausstellung präsentiert werden.