Pressemitteilung Nr. 314 vom 11.07.2025 Potsdam stellt Weichen für Wärmewende

Tiefengeothermie - Bohrturm an der Heinrich-Mann-Allee, 2023
© Stadtwerke Potsdam / Florian Sorge

Der Grundstein für die Wärmewende in Potsdam ist gelegt: Die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) kann Darlehen in Höhe von 375,2 Millionen Euro aufnehmen, um den nächsten Schritt des rund 1,3 Milliarden Euro umfassenden Investitionsprogrammes zur klimafreundlichen Umstellung der Strom-, Wärme- und Wasserversorgung auf erneuerbare Energien umzusetzen. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter haben einem umfassenden Finanzierungspaket sowie begleitenden Maßnahmen zugestimmt, die die Risiken für die Landeshauptstadt und ihre Einwohnerinnen und Einwohner mindern sollen. Zuvor hatte Bürgermeister Burkhard Exner im Auftrag der Stadtverordneten intensive Verhandlungen mit den EWP-Gesellschaftern – den Stadtwerken Potsdam und der E.DIS AG – geführt.

„Der Weg für die Wärmewende mit Tiefengeothermie in Potsdam ist frei. Das ist eine große Chance für Potsdam. Aber ein Vorhaben dieser Größenordnung birgt auch deutliche Risiken. Umso wichtiger ist es, dass beide Gesellschafter unseres Energieversorgers Verantwortung übernehmen. Die Stadtverordneten hatten mich beauftragt, dafür zu sorgen, dass die Landeshauptstadt so gut wie möglich gegen diese Risiken abgesichert wird und die Daseinsvorsorge dauerhaft gewährleistet und für die Potsdamerinnen und Potsdamer bezahlbar bleibt. Dafür haben wir nun eine tragfähige Lösung gefunden“, erklärte Bürgermeister Burkhard Exner.

„Mit ihrem Beschluss zur Wärmewende am 2. Juli haben die Stadtverordneten ein klares Signal gesetzt: Die Wärmewende hat für Potsdam höchste Priorität. Diese Entscheidung setzt nun für alle künftigen Vorhaben den Rahmen. Jetzt kommt es darauf an, dass wir als Stadt vorausschauend handeln, Wege finden, um mit den verbleibenden Risiken umzugehen und gleichzeitig weitere Zukunftsaufgaben zu meistern“, so Exner weiter.

Die Gesellschafter der EWP haben sich mit Bürgermeister Burkhard Exner auf eine Reihe von Maßnahmen verständigt, um die Wärmewende verantwortungsvoll zu gestalten. So stellen beide Gesellschafter entsprechend ihrer Unternehmensanteile ausreichend Eigenkapital bereit und die EWP wird fortlaufend wirtschaftliche und technische Alternativen zu ihrem Wärmekonzept prüfen und in die Planungen aufnehmen. Ein beratender „Steuerungskreis Wärmewende“, dem unter anderem Vertreter der Landeshauptstadt, der Gesellschafter und der Stadtpolitik angehören sollen, soll die Umsetzung begleiten. Auch der steuerliche Querverbund der Stadtwerke wird mindestens für die kommenden 15 Jahre gesichert.

Die Geschäftsführung der EWP hob die Chancen des Projekts hervor. Christiane Preuß und Eckard Veil erklärten: „Die Wärmewende in Potsdam ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Versorgungssicherheit unserer Stadt. Die EWP startet jetzt mit ganzer Kraft in die Umsetzung der Projekte. Unser Ziel ist eine verlässliche und bezahlbare Wärmeversorgung für Potsdam! Tiefengeothermie, Blockheizkraftwerke und Spitzenlastkessel werden in Zukunft die nachhaltige Wärme der Potsdamerinnen und Potsdamer liefern! Die jetzt beschlossene, tragfähige Finanzierung, die wir intensiv vorbereitet haben, stellt den Grundstein für die Investitionen bis 2030 dar.“

Auch die Geschäftsführung der Stadtwerke Potsdam zeigte sich zufrieden mit dem Verhandlungsergebnis. Stadtwerke-Chef Monty Balisch sagte: „Mit diesem Beschluss haben wir Planungssicherheit für die EWP und die NGP in den kommenden Jahren geschaffen. Wir sind uns unserer Verantwortung für die Wärmewende bewusst. Wir werden alles daransetzen, die ambitionierten Ziele effizient und nachhaltig umzusetzen. Zusätzliche finanzielle Spielräume sind damit nicht mehr vorhanden – das wird sich auf andere Entscheidungen auswirken. Unsere gemeinsame Aufgabe als Stadtwerkeverbund bleibt, auch die Entwicklung von ViP, STEP, Bädern und Stadtbeleuchtung voranzutreiben, um die Lebensqualität für die Potsdamer Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und weiterzuentwickeln.“