Pressemitteilung Nr. 306 vom 08.07.2025 Mayors for Peace – Potsdam zeigt Flagge für den Frieden und pflanzt in Babelsberg einen Ginkgo-Baum aus Hiroshima

Bürgermeister Burkhard Exner und Uwe Fröhlich vom Hiroshima-Platz-Verein mit der Flagge Mayors for Peace.
© Landeshauptstadt Potsdam/Robert Schnabel

Die Landeshauptstadt Potsdam erinnert am Internationalen Flaggentag der „Mayors for Peace“ gemeinsam mit dem Hiroshima-Platz-Verein und dem Interreligiösen Forum Potsdam an die Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki. Als Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt wurde heute vor dem Rathaus die Flagge der Mayors for peace-Bewegung gehisst und auf dem Goetheplatz ein Ginkgo-Baum gepflanzt, dessen Mutterbaum die Explosion in Hiroshima im Jahr 1945 überlebte. Die symbolische Pflanzung erfolgte im Rahmen des 80. Jahrestags des Atombombenabwurfs sowie der Befreiung Deutschlands vom Faschismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs. Sie setzt ein deutliches Zeichen für den Einsatz für Frieden und globale nukleare Abrüstung.

Dazu sagt Bürgermeister Burkhard Exner: „Vor 80 Jahren wurde Hiroshima zum Symbol für die verheerende Zerstörung durch Atomwaffen, zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit wurde eine Atomwaffe eingesetzt und der Einsatzbefehl vom US-amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman wurde während der Potsdamer Konferenz erteilt. Heute gedenken wir der Opfer von Hiroshima und bekräftigen unser Engagement für eine Welt ohne Atomwaffen. Möge die Flagge uns daran erinnern, dass Frieden und Verständigung die einzigen Wege sind, um eine solche Tragödie für immer zu verhindern. Wir als Mayors for Peace fühlen uns der Mahnung der Überlebenden verpflichtet und setzen uns gemeinsam mit mehr als 8400 Städten weltweit für die Abschaffung der Atomwaffen ein. Gemeinsam setzen wir uns für eine Zukunft des Friedens ein: Nie wieder dürfen diese grausamen Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kommen. Auch ein erneutes nukleares Wettrüsten darf es nicht geben.“

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen
ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8480 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter rund 900 Städte in Deutschland. Mehr als 600 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.

Schirin Wiesand, Geschäftsführerin des Interreligiösen Forum ergänzt: „Als Interreligiöses Forum plädieren wir für eine weltweite Abschaffung aller Atomwaffen. Der Weg von atomaren ‚taktischen‘ Gefechtswaffen zu alles zerstörenden strategischen Atomwaffen ist in der gegenwärtigen Weltlage unberechenbar und daher mit dem Wohl der Menschheit nicht vereinbar.“

Die Veranstaltung in Babelsberg begann mit einer Begrüßung und Grußworten im Gemeindesaal der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius. Im Anschluss wurde auf dem angrenzenden Goetheplatz das Ginkgo-Bäumchen durch die Beigeordnete der Landeshauptstadt Potsdam, Brigitte Meier, feierlich angegossen. Der gepflanzte Baum ist ein direkter Ableger eines Ginkgos, der in Hiroshima unweit des Epizentrums der Atombombe stand – ein beeindruckendes Symbol der Widerstandskraft, des Lebens und des Friedens. Eine Plakette am Baum wird dauerhaft an die Mahnung erinnern, sich für eine atomwaffenfreie Welt einzusetzen.

Gedenkveranstaltung am 25. Juli
Am 25. Juli um 17:45 Uhr findet anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes und des Abwurfs der ersten Atombombe eine Gedenkveranstaltung am Gedenkort Hiroshima-Nagasaki-Platz in Potsdam statt. Die Veranstaltung vom Hiroshima-Platz-Potsdam e.V. und Theater NADI erinnert an den 25. Juli 1945. Vor 80 Jahren weilte der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman im „Little White House“, der heutigen „Truman-Villa“ gegenüber vom heutigen „Hiroshima-Nagasaki-Platz“. In der Villa soll der Präsident ein Telex mit dem Befehl zum Abwurf der beiden Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki verschickt haben. Der Befehl ging zum Verteidigungsministerium und von dort zum Forschungszentrum des streng geheim gehaltenen „Manhattan Projektes“ von Los Alamos.