Pressemitteilung Nr. 256 vom 11.06.2025 Beauftragte für Menschen mit Behinderung stellt Jahresbericht vor

Beauftragte für Menschen mit Behinderung Dr. Tina Denninger
© Landeshauptstadt Potsdam / R. Schnabel
Beauftragte für Menschen mit Behinderung Dr. Tina Denninger (© Landeshauptstadt Potsdam / R. Schnabel)

In der heutigen Stadtverordnetenversammlung präsentierte die Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Potsdam, Dr. Tina Denninger, ihren aktuellen Bericht. Die Beauftragte unterstrich darin die Bedeutung starker Netzwerke, der aktiven Beteiligung Betroffener und eines inklusiven Verwaltungshandelns. Mit Projekten wie der digitalen Karte „Potsdam barrierefrei“, den Potsdamer Inklusionstagen oder dem „Netzwerk Arbeit inklusiv“ wurden in den vergangenen Jahren wichtige Impulse gesetzt. Nun gilt es, diese Strukturen dauerhaft zu stärken. Der Bericht zeigt aber auch deutlich: Trotz spürbarer Fortschritte bestehen weiterhin strukturelle Benachteiligungen von Menschen mit Behinderung – insbesondere in den Bereichen Bildung, Arbeit, Mobilität und gesellschaftlicher Teilhabe. Ziel bleibt die konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) auf kommunaler Ebene. Dafür braucht es klare politische Prioritäten, verbindliche Maßnahmen und eine stärkere strukturelle Verankerung von Inklusion.

„Inklusion ist keine freiwillige Aufgabe, sondern ein Menschenrecht. Es geht nicht darum, Menschen mit Behinderung in bestehende Strukturen zu integrieren – sondern diese Strukturen so zu verändern, dass alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können“, betont Tina Denninger. „Gerade angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen müssen wir sicherstellen, dass Vielfalt und Teilhabe in Potsdam nicht nur Ziel, sondern gelebte Realität sind. Inklusion gelingt nur, wenn sie als Querschnittsaufgabe verstanden und in allen Bereichen der Stadtpolitik mitgedacht wird. Das bedeutet auch: Es braucht mehr Ressourcen, mehr Zusammenarbeit – und vor allem mehr Mut zur Veränderung.“

Ein besonderer Fokus des Berichts liegt auf dem Abbau struktureller Barrieren – etwa in der Arbeitswelt, im öffentlichen Raum oder in der Freizeit – sowie auf positiven Entwicklungen, an die angeknüpft werden kann. 
Ein zentrales Thema in diesem Jahr ist die Fortschreibung des Lokalen Teilhabeplans (LTP), dem Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK in Potsdam. Der Lokale Teilhabeplan ist die strategische Richtlinie für die Verwaltung hin zu einer inklusiven Stadt. Ziel des LTP ist es, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen zu stärken. Thematisch werden alle teilhaberelevanten Themen aufgegriffen, beispielweise Wohnen, Barrierefreiheit und Mobilität, Kommunikation, Bildung, Arbeit, Kultur, Sport, Freizeit und Pflege. Der neue Teilhabeplan setzt auf einen praxisnahen und zielorientierten Ansatz mit Maßnahmen, die konkret benannt werden: Was ist das Ziel, wer ist verantwortlich, bis wann muss es umgesetzt sein – und woran messen wir, ob wir vorankommen. Grundlage des Maßnahmenplans ist ein breit angelegter Beteiligungsprozess mit Akteuren aus der Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft und engagierten Bürger*innen, die gemeinsam Lösungen entwickeln. Die Beteiligungsphase geht noch bis Oktober 2025.  

Der vollständige Bericht ist unter www.potsdam.de/jahresbericht-der-beauftragten-fuer-menschen-mit-behinde… abrufbar.