
Im Ausschuss für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung am 17. Juni werden der Dezernent für Zentrale Verwaltung, Dieter Jetschmanegg, und der Projektleiter Markus Beck über den aktuellen Sachstand zur Realisierung des Zentralen Verwaltungscampus informieren. Ziel des Projekts ist die schrittweise Zusammenführung der derzeit auf 17 Standorte verteilten Stadtverwaltung in einem zentralen Verwaltungscampus bis 2033. Für die Umsetzung werden aktuell Investitionskosten in Höhe von 222 Millionen Euro geschätzt.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Lösung des derzeitigen Engpasses im Zwischenarchiv. Nach intensiven Verhandlungen konnte eine geeignete Immobilie in der Drewitzer Straße angemietet werden, in die das Archiv noch in diesem Jahr aus Groß Glienicke umziehen soll. Der Umzug des Zwischenarchivs ist eine logistische Großaufgabe: Dafür müssen insgesamt rund 170.000 Einzelakten verpackt und transportiert werden. Das entspricht umgerechnet etwa acht Regalkilometer und ca. 12.000 Umzugskartons.
Für das ebenfalls geplante zentrale Archiv- und Depotgebäude steht bereits ein Grundstück in Marquardt zur Verfügung. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür bereitet die Landeshauptstadt derzeit vor. Bis zur Fertigstellung des Zentralarchivs dienen die freigewordenen Räume in Groß Glienicke als Zwischenlager für Depotgüter der Potsdamer Museen.
Dezernent Dieter Jetschmanegg sagt dazu: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, eine Lösung für das Zwischenarchiv, und damit auch für die steigenden Bedarfe der Museen nach geeigneten Depotflächen zu finden. Das wird eine kleine Kettenreaktion hervorrufen, denn dadurch bekommen wir in allen Bereichen mehr Luft zur Unterbringung unserer Archivalien.“
Ein weiterer wichtiger Baustein im Projekt CampusLHP ist die derzeit durch den Kommunalen Immobilien Service (KIS) betreute laufende Sanierung des Potsdamer Rathauses. Schwerpunkte der Sanierungsarbeiten sind die brandschutztechnische Ertüchtigung, die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes, die Optimierung der Haustechnik, die Schaffung von Barrierefreiheit und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze in moderner Ausführung. Darüber hinaus werden die restlichen Dach- und Fassadensanierungen durchgeführt und historisch und baulich exponierte Sonderbereiche wie der Veranstaltungsraum 280a, die öffentliche Kantine und der Plenarsaal restauriert. Die Baumaßnahme umfasst eine Bruttogeschossfläche von 21.800 Quadratmetern und kostet insgesamt rund 64 Millionen Euro. Die Sanierungsarbeiten sollen im ersten Quartal 2028 abgeschlossen sein.
Daran anschließend erfolgen die notwendigen Sanierungen der Bestandsgebäude und Realisierung der Neu- und Ergänzungsbauten auf dem Innenstadt-Campus, inklusive der Errichtung eines Multifunktionssaals, auch zur Nutzung als Plenarsaal, und einer Sporthalle für den Schul- und Vereinssport. Zur Realisierung von Neubauten ist der Abriss einiger Gebäude auf dem Verwaltungscampus notwendig. Bereits 2023 erfolgte der Rückbau einer dreigeschossigen Bürocontaineranlage auf dem Campusgelände. Weitere zum Abriss vorgesehene Gebäude sind das Haus 20 sowie eine Sporthalle und Garagen. Für das im Rahmen eines Flächentausches mit dem Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) vorgesehene Haus 2, ehemaliger Sitz des Gesundheitsamtes, laufen aktuell die Abrissplanungen. Die Übergabe des Grundstücks an den BLB soll voraussichtlich Anfang 2027 erfolgen.
Angesichts der angespannten Haushaltslage und der Preisentwicklung im Baubereich wurde der für Herbst 2025 angedachte Start des Städtebaulichen Wettbewerbs für den innerstädtischen Campusstandort verschoben. Nach einer Überprüfung und Anpassung der Bedarfe und der Entwicklung neuer Varianten sollen gemeinsam mit dem KIS die Wirtschaftlichkeitsberechnungen angepasst werden. Ziel ist es, optimierte und tragfähige Lösungsvarianten bis zum geplanten Start des Wettbewerbsverfahrens im Jahr 2026 vorzulegen.