Als Bücher brannten

Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933

Am 10. März 1933 verbrannten Studierende mit nationalistisch und nationalsozialistischer Gesinnung in zahlreichen Städten des damaligen Deutschen Reiches auf öffentlichen Plätzen Bücher jüdischer, pazifistischer, sozialistischer, liberaler und linker Autorinnen und Autoren. In Berlin auf dem Opern-, dem heutigen Bebelplatz, verfolgten an diesem 10. Mai 1933 rund 70.000 Schaulustige, wie Studierende, Angehörige der SA, der Hitlerjugend und weiterer Verbände die Schriften in die Flammen warfen. Die Aktion war von der Deutschen Studentenschaft als Dachverband der studentischen Selbstverwaltung organisiert wurden. In vielen weiteren Orten folgten bis Oktober 1933 ebenfalls Bücherverbrennungen, die lokale Akteurinnen und Akteure organisierten.

In Potsdam wurden am 22. Mai 1933 Bücher auf dem Bassinplatz verbrannt. Organisiert von mehreren Jugendgruppen mit nationalsozialistischer Gesinnung, ging der Bücherverbrennung ein abendlicher Aufmarsch durch die Stadt voraus. Dieser begann 20 Uhr am NSDAP-Parteilokal von Otto Prast in der heutigen Hegelallee 38, ging durch die Brandenburger und Berliner Vorstadt und endete auf dem Bassinplatz, wo die Bücher verbrannt wurden. Im damaligen Nowawes, im heutigen Stadtteil Babelsberg, gab es ebenfalls eine Bücherverbrennung. Am 24. Juni 1933 wurden am Bahnhof Drewitz an der heutigen Wagnerstraße im Rahmen einer Sonnenwendfeier Bücher verbrannt.

In Potsdam wird an dieses Ereignis mit zahlreichen Veranstaltungen erinnernt

Zudem plant die Landeshauptstadt Potsdam einen Gedenkort, mit dem an die Bücherverbrennungen auf dem Bassinplatz und in Nowawes dauerhaft erinnert werden soll.

Eine eigene Podcastreihe der Potsdamer Hörfunkredakteurin Stefanie Schuster geht dem historischem Ereignis nach und spannt den Bogen in das Heute, indem nach der heutigen Bedeutung des historischen Ereignis von 90 Jahren gefragt wird. Unbedingt rein- und anhören!

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