Pressemitteilung Nr. 323 vom 16.05.2014 Verein "Soziale Stadt" betreut neuen Wohnungsverbund für Flüchtlinge

Der Verein „Soziale Stadt“ soll ab Juni den neuen Wohnungsverbund für Flüchtlinge im Staudenhof in der Innenstadt betreuen. Mit diesem Votum sind die Stadtverordneten am Mittwochabend im Hauptausschuss dem Vorschlag des Auswahlgremiums gefolgt, deren Mitglieder die Angebote anhand einer Matrix bewertet haben. Der Verein, der bereits die Gemeinschaftsunterkunft für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge in der Hegelallee betreut, hat sich in dem Verfahren gegen zwei weitere Vereine und Sozialträger durchgesetzt. Am kommenden Dienstag, bei der Bürgerinformationsveranstaltung zum Wohnungsverbund für Flüchtlinge, wird sich der Verein gemeinsam mit dem Kooperationspartner Prof. Dr. Peter Knösel, Dekan im Fachbereich Sozialwesen an der Fachhochschule Potsdam, den Anwohnerinnen und Anwohnern vorstellen.

„Ich bin sehr froh, dass wir das Projekt in der Innenstadt umsetzen können. Das Umfeld hat eine zentrale Funktion im Integrationsprozess. Es ist Lebensmittelpunkt und wichtiges Kontaktfeld für die Zuwanderer und die einheimische Bevölkerung“, sagte Elona Müller-Preinesberger, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung. Die Landeshauptstadt hat zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern im Staudenhof 25 Wohnungen angemietet, die im Wohnungsverbundsystem vom Verein „Soziale Stadt“ als Gemeinschaftsunterkunft betrieben werden sollen. Es handelt sich um 23 Ein- und zwei Vier-Zimmer-Wohnungen für bis zu 50 Menschen. Zudem wird der Gewerbebereich im Erdgeschoss vom Verein gemeinsam mit der Fachhochschule Potsdam für verschiedene Begegnungsangebote zur Verfügung stehen.

Mit den Wohnungen im Staudenhof erhöht die Landeshauptstadt ihre Kapazität der Gemeinschaftsunterkünfte von derzeit gut 250 Plätzen auf dann circa 300 Plätze. Zudem sollen in den kommenden Monaten weitere Objekte realisiert werden, um den vom Land Brandenburg prognostizierten, erneut steigenden Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge und Asylsuchende decken zu können.

Um die Potsdamerinnen und Potsdamer zu informieren, hat die Landeshauptstadt die Bewohnerinnen und Bewohner des Staudenhofes, ein Haus mit 182 Wohnungen, sowie die Anwohner aus der Nachbarschaft zu einer weiteren Informationsveranstaltung eingeladen. Die Info-Veranstaltung findet am kommenden Dienstag, dem 20. Mai, um 18 Uhr in der Aula der Rosa-Luxemberg-Grundschule in der Burgstraße statt.

Auch mit diesem neuen Wohnungsverbundsystem verfolgt die Landeshauptstadt ihre Philosophie der stadtteilnahen Integration weiter. Es ist eine konsequente Weiterführung der Flüchtlingspolitik der vergangenen Jahre. So war Potsdam beispielsweise die erste Kommune, die das gesetzlich vorgeschriebene Gutscheinsystem für Asylbewerber als diskriminierend bezeichnete und abgeschafft hat, seitdem erhalten die Flüchtlinge die Leistung bar auszahlt. Seit Sommer 2013 übernimmt die Landeshauptstadt Potsdam auch die Kosten für den Grundkurs Deutsch, um die sprachlichen Barrieren abzubauen und somit ein Zusammenleben mit der neuen Nachbarschaft zu erleichtern. Die wohnungsmäßige Unterbringungen (eigene Küche und Nassstrecke) sind seit der vertraglichen Bindung für die Gemeinschaftsunterkunft an der Alten Zauche Standard und sichern den Flüchtlingen somit eine größtmögliche Individualität und Selbstbestimmtheit.

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