Allee nach Sanssouci

Allee nach Sanssouci
© Untere Denkmalschutzbehörde
Allee nach Sanssouci (© Untere Denkmalschutzbehörde)

Die Allee nach Sanssouci ist ein außergewöhnliches Beispiel für den historischen Siedlungscharakter vor den Toren der Stadt, der an dieser Stelle untrennbar mit der Geschichte von Sanssouci verbunden ist. Vor der Gründung der berühmten friderizianischen Parkanlage war sie der Zugang zum Küchengarten Friedrich Wilhelms I. Die Ambition, sich wie die Bürger in den benachbarten Gartenparzellen am eigenen Obst- und Gemüseanbau zu erfreuen, riß auch unter den nachfolgenden Hohenzollernherrscher nicht ab.

1786 wurde südlich vom Küchengarten eine moderne Ananastreiberei angelegt und in der westlichen Allee, die als Parkeingang mit einem Gitter verschlossen wurde, wohnten von nun an die Hofgärtner direkt bei ihren Revieren. Neben den beiden würfelförmigen Gärtnerhäusern, die 1752 nach einem Entwurf von Knobelsdorff im Knick der Allee errichtet worden waren, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dort auch einfachere Gebäude in der märkischen Landbautradition erbaut, die in ihrer schlichten Architektur von benachbarten Bauten nicht zu unterscheiden waren. Ein besonders schönes Beispiel hat sich in der Allee nach Sanssouci Nr. 5 erhalten.

Mit der wachsenden Bedeutung, die Sanssouci als traditioneller Sommersitz der preußischen Könige bekam, siedelten sich in der Allee neben den Hofgärtnern und Potsdamer Bürgern nun auch Angehörige des Hofes wie der Marquis d'Argens, der Minister Finckenstein, der Geheimkämmerer Timm, der Generalintendant der Chausseen Graf Brühl, der Hofmarschall von Maltzahn, die Fürstin Liegnitz oder der Geheime Kabinettsrat Illaire an. Friedrich Wilhelm IV. ließ das Wohnhaus des ehemaligen Oberhofbaurats und Gartendirektors Schulze unter der Leitung von Ludwig Persius zu einem Amtsgebäude (Zivilkabinettshaus, Allee nach Sanssouci 6) umbauen. Das Turmmotiv an der Rückfassade wurde vom König später als besondere Bereicherung des benachbarten Friedenskirchenensembles empfunden.

Auch alle nachfolgenden Bauten wie von Arnims italianisierender Umbau der Villa Finckenstein (Allee nach Sanssouci 8) und das nach Hesses Entwürfen erbaute Wohnhaus Nr. 3 stehen noch in der von Persius geprägten Bautradition und beziehen sich in ihrer teilweise noch erhaltenen Gartengestaltung auf die benachbarten Anlagen in Sanssouci.

Adresse

Allee nach Sanssouci
14467 Potsdam
Deutschland

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