Pressemitteilung Nr. 64 vom 30.01.2012 Regenwassereinigungsanlage für Groß Glienicke


Der erste im Land Brandenburg errichtete Retentionsbodenfilter zur Reinigung von Regenwasser wurde in Betrieb genommen. Er wurde durch den Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen der Landeshauptstadt Potsdam gebaut. Dieser Retentionsbodenfilter reinigt das Regenwasser durch einen nach besonderer Rezeptur hergestellten Filtersand und den belebten Filterboden. Dieses Prinzip dient insbesondere dem Rückhalt von Phosphor. Die Oberfläche der Anlage ist flächendeckend mit Schilf bepflanzt, das im natürlichen Vegetationszyklus ungemäht auf dem Filter verbleiben kann. So kann nunmehr kein ungereinigtes Regenwasser mehr in den Groß Glienicker See fließen.

In den 1990-iger Jahren sind im nördlichen Bereich des Ortsteils Groß Glienicke, zwischen Potsdamer Straße und Hechtsprung, viele Wohnungen entstanden. Auch der Ausbau des Straßennetzes erfolgte. Für das aus Straßen- und Dachflächen anfallende Regenwasser entstand ein System aus Versickerungsanlagen und Regenwasserkanälen mit Auslauf in den Groß Glienicker See ohne vorherige Reinigung.

Zur Vermeidung von Verunreinigungen und zum Erhalt der natürlichen Selbstreinigungskraft des Groß Glienicker Sees musste der Einfluss von schädlichen Stoffen verhindert werden. Deshalb war eine Regenwasservorbehandlung zwingend erforderlich. Um chemische und organische Stoffe zurückzuhalten, insbesondere den Phosphor, hat die Landeshauptstadt Potsdam mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz den ersten Retentionsbodenfilter im Land Brandenburg geplant und fertiggestellt.

In diesem Zusammenhang ist auch die Wegeverbindung von der Dorfstraße zum Uferwanderweg, der Weg Am Denkmal, ausgebaut worden. Um die Versiegelung so gering wie möglich zu halten, ist zur Befestigung ein Sickerpflaster eingebaut worden. Die Herstellungskosten der Gesamtanlagen belaufen sich auf 500.000 Euro. Durch das Land Brandenburg wurde das Vorhaben mit 150.000 Euro gefördert.