Pressemitteilung Nr. 502 vom 14.09.2021 Bündnis startet Verfahren zum Masterplan Schlaatz_2030

Bewohnerinnen und Bewohner können Ideen zur Entwicklung des Stadtteils einbringen
Im Planungswettbewerb wird neben dem inneren Wettbewerbsgebiet (rot) auch ein erweiterter Betrachtungsraum (blau) berücksichtigt.
© Landeshauptstadt Potsdam
Im Planungswettbewerb wird neben dem inneren Wettbewerbsgebiet (rot) auch ein erweiterter Betrachtungsraum (blau) berücksichtigt. Foto: Landeshauptstadt Potsdam

Die Weiterentwicklung des Stadtteils Schlaatz nimmt Fahrt auf: Das „Bündnis Am Schlaatz“ hat heute die weiteren Planungen für den Entwicklungsprozess Schlaatz 2030 vorgestellt. Der nächste Schritt ist die Auslobung eines Wettbewerbs zur Erstellung des Masterplans Schlaatz 2030. Unter dem Motto „Wir-machen-Schlaatz“ sollen auch die Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit haben, sich aktiv bei der Entwicklung ihres Stadtteils einzubringen.

Um einen Prozess anzustoßen, in dem der Schlaatz grundlegend umgestaltet wird, hatte die Landeshauptstadt Potsdam im Herbst 2019 ein Bündnis mit vielfältigen Akteuren und Akteurinnen geschlossen, die im Stadtteil aktiv sind – unter anderem die Nachbarschafts- und Begegnungshäuser sowie die Wohnungsunternehmen, darunter die kommunale Wohnungsgesellschaft ProPotsdam GmbH, die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft eG und die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ Potsdam eG. Bereits im Frühjahr 2021 hat das „Bündnis Am Schlaatz“ ein Partizipationskonzept vorgelegt, in dem sich die Bündnismitglieder zur Beteiligung und Einbeziehung der Schlaatzerinnen und Schlaatzer in die Planungsprozesse verpflichten. Es wurde am 5. Mai von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

„Der Schlaatz soll lebendiger, vielfältiger und gemeinschaftlicher werden. Dazu muss er sich auch baulich verändern. Die städtebauliche Weiterentwicklung ist eine komplexe Herausforderung. Dabei geht es um die Erweiterung des Wohnungsangebotes, Qualifizierung der Freiräume, Klimaschutzanpassungen sowie die Ansiedlung von Gewerbe oder die Digitalisierung. Hierzu haben wir gemeinsam im vergangenen Jahr viel angeschoben. Diese Ideen sollen in einem Masterplan gebündelt werden, um den räumlichen Rahmen für die langfristige Entwicklung des Stadtteils abzustecken“, sagt der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt. Und weiter: „Es ist uns dabei wichtig, dass die Planungen auch zeitnah zu sichtbaren Veränderungen führen. Deshalb starten wir parallel Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität oder der Fußgängerfreundlichkeit. Beispielsweise soll im kommenden Jahr die Hauptwegeverbindung Lange Linie zwischen Magnus-Zeller-Platz und Marktplatz saniert werden.“

Matthias Pludra, Vorstand der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, ergänzt: „Die im Schlaatz tätigen Genossenschaften haben in den vergangenen Jahren alle ihre Gebäude und ihre 2195 Wohnungen im Schlaatz saniert. Die geringe Bewohnerfluktuation und die Zufriedenheit unserer Mitglieder bestätigen uns, dass diese Investitionen erfolgreich waren. Mit Schlaatz 2030 werden wir gemeinsam mit den Bündnispartnern dafür sorgen, dass sich auch die kommenden Generationen im Schlaatz wohlfühlen werden. Das betrifft die Wohnungen ebenso wie den öffentlichen Raum, das Grün, die soziale und gewerbliche Infrastruktur, das Bildungsangebot und die medizinische Versorgung.“

Potsdam Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier, betont: „Die notwendigen Sanierungen sind eine Chance für eine nachhaltige Qualitätsverbesserung im Quartier. Sie müssen zugleich sozialverträglich erfolgen. Die Weiterentwicklung des Stadtteils soll keine Verdrängung der Bewohnerinnen und Bewohner bedeuten. Für die Sanierungen werden daher Fördermittel eingesetzt, um weiterhin bezahlbare Mieten zu gewährleisten. Zudem unterstützen wir vor Ort mit einer unabhängigen Mieterberatung im Schilfhof 20 sowie einem Umzugsmanagement für Einzelfälle. Die erfolgreiche Entwicklung der Gartenstadt Drewitz ist dabei ein Vorbild.“

Der Wettbewerb erfolgt in zwei Phasen. Die erste Chance zur Mitwirkung wird es bereits Ende des Jahres geben, bevor Anfang 2022 die ersten Ergebnisse im Stadtteil ausgestellt werden. Mit den ausgewählten Teams von Architekten und Landschaftsarchitekten werden daraufhin in der zweiten Phase sogenannte Dialogrunden als Beteiligungsveranstaltungen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern organisiert. Zur Einbeziehung der Einwohnerschaft wird darüber hinaus vor Ort eine Anlaufstelle für Partizipation geschaffen: das „Planlabor“.

Mit verschiedenen Aktionen hat das Bündnis bereits in den letzten Wochen die Bewohnerinnen und Bewohner des Schlaatzes über die beginnenden Planungen informiert. So führten Mitarbeiterinnen des Quartiersmanagements Befragungen der Schlaatzerinnen und Schlaatzer durch. Dabei ging es um die Möglichkeiten und Bedürfnisse, sich in die Planungsprozesse einzubringen. Bereits im Juli hatten Mitarbeiterinnen der ProPotsdam GmbH „Hof-Gespräche“ geführt. Auf insgesamt zehn Höfen haben sie mit Bewohnerinnen und Bewohnern über Qualität und Nutzung der für den Stadtteil typischen Wohnhöfe gesprochen. Hierbei ging es auch um die Themen Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit sowie um Wünsche zur Veränderung des Wohnumfeldes.

Am vergangenen Freitag organisierte das Bündnis Am Schlaatz ein Stadtteiltreffen als Open-Air-Veranstaltung auf dem Marktplatz Am Schlaatz, um sich mit den Bewohnerinnen und Bewohnern über die Ideen für den Stadtentwicklungsprozess der nächsten Jahre auszutauschen. In Gesprächen mit Stadtteilakteuren, Wohnungsunternehmen und Potsdamer Stadtverwaltung konnten die Schlaatzer bereits erste Ideen, Themen und Wünsche einbringen. An drei unterschiedlichen Stellen wurden zudem bereits Bauzäune mit informativen Plakaten aufgestellt: am Marktplatz, am Horstweg (Rewe) und an der Langen Linie (Eingang Magnus-Zeller-Platz).

Mit dem Integrierten Entwicklungskonzept Schlaatz_2030 konnten die für den Masterplan  notwendigen Fördermittel in Höhe von ca. 200.000 Euro von Bund und Land aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ beantragt werden. Ergänzt werden die Mittel durch die Landeshauptstadt und die sozialen Wohnungsunternehmen, welche sich im Bündnis Am Schlaatz zusammengeschlossen haben, um den Stadtteil städtebaulich und sozialverträglich weiterzuentwickeln.

Seit Dienstag sind unter dem Titel „Wir machen Schlaatz“ Websites und Social-Media-Kanäle mit Informationen zum Prozess und den Beteiligungsmöglichkeiten freigeschaltet. Sie sind zu finden unter:
www.wir-machen-schlaatz.de
Instagram: wir_machen_schlaatz
Facebook: Wir machen Schlaatz